Während meine Begeisterung für den englischen Fussball vor allem von Bildern voller Stadien und adrett gekleideten Herrschaften rührt, spielt beim Mythos Italien mein Kollege Thomas eine wesentliche Rolle. Auf seine Erzählungen hin, bin ich seit einigen Jahren immer wieder in Italien zu Gast und habe so schon manch interessanter Partie beiwohnen dürfen.

Auch heuer stand ein Ausflug ins südliche Nachbarland an, bei dem Thomas als Begleiter fungierte. Anlass für den Ausflug bieten zwei Spiele an einem Tag. Den Anfang macht das Heimspiel von Cesena nahe der Adriaküste, ehe wir am späten Abend dem Duell der Fiorentina und Udinese beiwohnen sollten.

Weder die Eintrittskarten für die Spiele noch eine passende Carverbindung nach Italien stellten ein Problem dar, sodass wir am Samstag bereits frühmorgens unser Frühstück in einem Bistro in Cesena geniessen durften. Es folgte ein entspannter Tag mit kulinarisch hochstehender Verköstigung und Flanieren in der Altstadt. Zwar bietet Cesena nicht ähnlich viel Sehenswertes wie das spätere Tagesziel Florenz, für einige Fotos reichte es aber dennoch.

Nach dem Mittag machten wir uns zu Fuss auf zum Stadion Dino Manuzzi. Signore Manuzzi war – wie so oft bei italienischen Stadionnamen – ein ehemaliger Präsident des Vereins. Der kompakte und bis auf die Haupttribüne doppelstöckige Bau bildet eine für Italien willkommene Ausnahme.

Den Gästebereich bevölkerte knapp tausend Bari-Anhänger unter der Leitung der Seguaci und sorgten für gute Stimmung. In der heimischen Curva Mare nennt sich die führende Ultrà-Gruppierung „Weiss-Schwarz Brigaden“ und pflegt freundschaftliche Kontakte nach Stuttgart. Auch sie zeigten ansprechenden Support, während sich die beiden Mannschaften vor 13’081 Zuschauern leistungsgerecht mit 1:1 trennten. Wir machten uns im Anschluss auf den Weg zum Bahnhof, wo der Zug nach Florenz schon bereitstand.