Hier am Berliner Ostbahnhof wartete in unmittelbarer Nähe ein zweites Spiel auf den Besuch von Cedric und mir. Das Spezielle hierbei stellte die reine Berliner (Amateurfussball-)Luft dar, welche bei diesem Kick der Kreisklasse eingeatmet werden durfte. Grund dafür ist die gewöhnungsbedürftige Lage, welche ihren Ursprung einem Platzmangel zu verdanken hat. So musste der frühere Sportplatz einer Metro-Filiale weichen, jedoch nur unter der Bedingung, dass dafür eine Alternative als Spielstätte zu Verfügung gestellt wird. Und weil die freien Hektaren im Berliner Zentrum arg begrenzt sind, wurde der Kunstrasen einfach auf das Dach des Grosshändlers verfrachtet.

Der Eintritt ist jeweils frei, dafür müssen die Stufen bis zum Spielfeld per Pedes bewältigt werden. Belohnt werden die rund 20 Zuschauer für diesen Umstand mit einer netten Aussicht auf die umliegenden Gebäude, darunter auch die Mercedes-Benz-Arena. Das anschliessende Spiel verdiente sich das Prädikat „sympathisch“ und endete mit 1:3 Toren für die Gäste aus Berlin-Wartenberg. Diese hatten in der Dunkelheit mit Überzieher anzutreten, da ihr Trikot demjenigen des Heimteams zu sehr ähnelte. Auch abseits des Spielgeschehens war für vielerlei lustige Anekdoten gesorgt. So lachten am bitterkalten Dezemberabend nicht nur die Anwesenden, sondern teilweise auch der Trainer über das Unvermögen der eigenen Akteure, deren Spiel von viel Slapstick geprägt war. Ein Traumfreistoss zum Schlusspunkt liess die Kälte schliesslich vergessen, ehe es uns nach Schlusspfiff weiter an den Weihnachtsmarkt am Alexanderplatz zog.