Der fussballerische Auftakt in ein verlängertes Wochenende geht in Zuglo, dem 14. Bezirk der ungarischen Hauptstadt, vonstatten. Hier, unweit des bekannten Széchenyi-Heilbads, hat der gleichnamige Eisenbahnsportverein seine Heimat. Auf nationaler Ebene ist der BVSC vor allem für seine Tischtennis- und Wasserballabteilung bekannt, während die Fussballer mit ihrer Mannschaft in der vierten Liga nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Der Star an diesem Abend ist unbestritten das Stadion, das mit der doppelstöckigen Haupttribüne in Häuserform zahlreiche Sitzmöglichkeiten bietet. Einige Sitzschalen sind von den „aktiven“ Heimfans besetzt. Abgesehen von der Zaunfahne mit der Aufschrift „Blue Boys“ und kleinen Fähnchen, die zum Einlauf der Mannschaften geschwenkt werden, hat dies wenig mit organisierter Unterstützung zu tun. In der Halbzeitpause betreten zwei junge Fans, die der Betriebsmannschaft der Budapester Wasserwerke die Daumen drücken, samt kleiner Zaunfahne den improvisierten Gästeblock. Bemühungen um Support bergen in kleinen Gruppen stets das Risiko, sich zum Affen zu machen. Grundsätzlich finde ich es jedoch lobenswert, wenn man unter der Woche für seinen Verein auch in tiefer Anzahl auswärts einsteht. Mit rund 250 Zuschauern ist auf der Gegentribüne, bedingt durch die zahlreichen Eltern mit ihren Junioren, deutlich mehr los.

Nebst der Pflege des Vereinslebens sehen sie einen 3:0-Heimsieg, wodurch Zuglo den Platz an der Tabellenspitze, trotz einem verschossenen Elfmeter in der zweiten Halbzeit, souverän behaupten kann.