Abgesehen von den fussballerischen Koryphäen aus Cardiff, Swansea, Wrexham und Newport spielen sämtliche Mannschaften aus Wales im nationalen Ligasystem um Punkte. Hierbei stellt die Welsh Premier League die Spitze der Pyramide dar, in der am Silvestertag mit dem Tabellenführer aus Barry gar der zurzeit „beste kleine Verein des Landes“ in der Hauptstadt vorstellig wird.

Zufällig sollte das Heimspiel der Universitätsmannschaft das einzige Spiel auf der gesamten Insel sein, sodass sich beachtliche 606 Zuschauer auf dem Unicampus einfanden. Eine knappe Hundertschaft davon (darunter einige Exemplare zum Fremdschämen) teilte meine Leidenschaft. So kenne ich zwar die Umstände nicht, finde es jedoch fast traurig, wenn man zum Jahresabschluss Frau und Sohn für ein unbedeutendes Fussballspiel an den Rand eines unspektakulären Kunstrasenfeldes in Südwales schleppen muss.

Die Gastgeber, deren Dress an eine Abordnung aus dem Hause Gryffindor erinnerte, zeigten sich vom Gegner unbeeindruckt und fegten den Tabellenführer gleich mit 3:0 vom Feld. Die mitgereisten Gästeanhänger auf der kleinen Tribüne bewiesen trotz der deutlichen Niederlage mit Songs wie „Same old students, always cheating“ Humor. Als Zusatzinformation zum Verein aus der nahegelegenen Stadt Barry kann ich übrigens jeder Person diesen, zwar älteren, jedoch äusserst lesenswerten Artikel ans Herz legen. Beim Hinausgehen lief ich überraschend dem Teamchef in die Arme. Kurz wechselten wir einige Worte, ehe Jonas und ich (wieder zollte ein Grossteil der Reisegruppe der vorherigen Nacht Tribut) auf den überfüllten Bus verzichteten und zu Fuss den stündigen Rückweg ins Stadtzentrum antraten. Mit im Gepäck eine neue Spielstätte sowie das letzte und damit 122. Spiel in einem ereignisreichen (Fussball-)Jahr.