FC Birsfelden II - FC Kleinlützel

Bei der Basler Gemeinde Birsfelden spricht der Einheimische nur von „Blätzbums“, was auf den ehemaligen Flugplatz und seinen Lärm zurückzuführen ist. Der gleichnamige Quartierverein ist mit seiner zweiten Mannschaft zurzeit in der 4. Liga aktiv und belegt dort den dritten Platz. Schlechter läuft es dem heutigen Gegner, der nur drei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz vorweist. Für das Heimteam ist der Aufstieg noch nicht in Reichweite, doch es braucht wieder einmal drei Punkte, um die Chancen zu wahren. Dementsprechend flott beginnt der FCB und kommt bereits früh zu seinen ersten Chancen. Speziell zu erwähnen, gilt es die Fanlager, da beide Teams über je rund 30 Fans verfügen, wobei der Heimanhang mit Fahnen und Trommel sehr zu gefallen wusste. Der FCK kam nach einer Viertelstunde zu einer ersten Möglichkeit, welche die Solothurner gleich in ein Tor umzumünzen wussten. Kurz Zeit später tat sich den Gästen eine weitere Chance auf auch diese nutzten die sie.

Das bescheidene Niveau war der Partie dennoch anzumerken, denn jede Freistossposition nutzten die Mannschaften als Möglichkeit, es mit einem hohen Ball in den Strafraum zu versuchen. Die Sonne brannte an diesem Sonntag mit aller Kraft, als wolle sie sich für das schlechte Wetter der letzten Tage entschuldigen. Damit war das Spielgeschehen ziemlich träge und es ging mit der klaren Gästeführung in die Pause. Auch in der zweiten Hälfte gehörte die erste nennenswerte Aktion den Gästen, deren Stürmer es doch tatsächlich schaffte, vor dem leeren Tor den Ball in einem hohen Bogen darüber zu befördern.

So glaubte das Heimteam weiterhin an eine Wende und der Anschluss war rund zwanzig Minuten vor Schluss geschafft. Nun hatte der FC Birsfelden Lunte gerochen und tatsächlich kamen die Basler in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich. Punktemässig bringt dieses 2:2 beiden Teams nicht wirklich viel, trotzdem wird es der Moral der Birsfelder gut getan haben. Austragungsort dieses Spiels vor 100 Zuschauern war die Sportanlage Sternenfeld, die mit einer überdachten Tribüne auf der Hauptseite stattlich daher kommt. Auf der Gegengerade findet der Zuschauer Stufen vor, die aber aufgrund der Laufbahn extrem weit vom Spielfeld entfernt sind.


SC Brühl – FC Sion II (17.05.14)

Was gibt es Schöneres, als einen Fussballverein im Quartier, der in der zweithöchsten Spielklasse spielt? Leider habe ich dies erst viel zu spät schätzen gelernt und ehe ich mich versah, war der Sportclub Brühl wieder in die drittklassige Promotion League abgestiegen. Trotzdem geniesst das St. Pauli der Stadt St. Gallen bei mir weiter grosse Sympathie, schliesslich ist das Paul-Grüninger-Stadion fast schon zu meiner Wahlheimat geworden.  In meinem Herzen haben beide Vereine ihren Platz gefunden, sowohl der SCB als auch der FC St. Gallen, aber dennoch herrscht eine gewisse Rivalität zwischen den beiden Clubs.

Die Heimat für den SCB bildet seit Urzeiten das Paul-Grüninger-Stadion, kurz PGS, das seinen Namen dem St. Galler Polizisten und Ex-Brühler Spieler Paul Grüninger verdankt, der zu Nazizeiten etliche Juden vor der Deportation bewahrt hatte. Mit ihm feierten die Grün-Weissen mit dem Gewinn der Meisterschaft 1914/15 ihren bisher grössten Erfolg. Das Stadion verfügt über eine grosse Tribüne mit Holzbänken, die das Kernstück der Anlage bildet. Neuere Erfolge waren der Aufstieg in die Challenge League 2010. Durch den Abstieg des anderen Stadtvereins kam es nach 40 Jahren erstmals wieder zu einem Stadtmatch, den der FC St. Gallen in beiden Ausgaben jeweils mit 3:1 gewann.

Genug von alten Tagen, heute steht die 26. Runde in der 1. Liga Promotion an und die sieht das Gastspiel der zweiten Garde des FC Sion im Krontalquartier vor. Das Heimteam hat immer noch Chancen auf den 5. Tabellenplatz, was gleichbedeutend mit der direkten Cup-Qualifikation wäre.

Zumindest in der ersten Viertelstunde hinterlassen die Ostschweizer nicht den Eindruck, sich der Ausgangslage bewusst zu sein und so dauerte es ganze 18 Minuten, ehe das Heimteam erstmals vor dem Tor der Walliser auftaucht. Für die Gäste bot sich in der 33. Minute eine erste Tormöglichkeit, aber auch diese blieb ohne Auswirkungen auf das Resultat. So hofften 650 Zuschauer auf eine spannendere 2. Halbzeit. Doch auch im zweiten Abschnitt brauchten die beiden Teams einige Minuten, um ins Spiel zu finden und diesmal waren es die Gäste, die durch Daniel Follonier mit 0:1 in Führung gingen.

Der SC Brühl hatte in der Folge noch die eine oder andere Chance zum Ausgleich, blieb heute aber zu harmlos und verliert darum folgerichtig mit 0:1. Doch wie sagt der Groundhopper so schön? Lieber ein schlechtes Spiel als gar kein Spiel!


FC Wittenbach - FC Henau

Als ich an diesem Mittwochabend in Wittenbach ausstieg und zum Sportplatz Grüntal lief, fühlte es sich wie eine Heimkehr an. Schliesslich habe ich einige Jahre meiner Kindheit in der Gemeinde nördlich von St. Gallen verbracht. Ein Highlight im ganzen Dorf war damals das Cup-Spiel gegen den Rekordmeister GC. Heute hatte der FC Wittenbach die erneute Chance, mit einem Sieg in die Hauptrunde des Schweizer Cups einzuziehen.

Diese Chance wollte ich als „Ex-Wittenbacher“ natürlich nicht verpassen. Zum Spielverderber wollte der FC Henau avancieren, der sich durchaus Chancen ausrechnen durfte, zumal der Verein in der 3. Liga die Tabelle derzeit anführt. Dass es um viel geht, war dem Spiel bereits früh anzumerken. Beide Teams kämpften erbittert um jeden Ball und die ersten beiden Chancen gehörten den Gäste.

Sofern die Mannschaften eine Verlängerung verhindern wollten, mussten aber Tore her. Dies gelang den Henauern nach einer halben Stunde mittels schönem Schlenzer und es ging gleich weiter nach dem Gusto der Gäste, die mit einem satten Flachschuss das zweite Tor markierten. Geknickt gingen die Wittenbacher in die Pause und auch bei den 300 Zuschauern war die Euphorie weitgehend verflogen. Als nach dem Seitenwechsel der dritte Treffer für Henau fiel, war das Spiel entschieden. Immerhin gelang den sich aufopfernden Wittenbacher in der Schlussviertelstunde noch der Ehrentreffer. Das Tor zum 1:3 durch Luca Brülisauer sollte auch der Endstand sein.

Damit muss Wittenbach und sein Fussballclub weiter auf ein erneutes Cup-Duell mit einem Spitzenclub warten, während in der Kabine der Henauer bereits von einem Duell gegen den FC Basel geträumt wird. Schlusspunkt unter einen turbulenten Fussballabend setzte ein betrunkener Gästefan mit einem Böllerwurf, was zumindest die jüngeren Wittenbacher verärgerte und zu Rudelbildungen auf dem Platz führte.


Olympique de Genève FC - FC Onex

An diesem Sonntag hiess es für mich früh aufzustehen, denn ein Spiel der 2. Liga in Genf stand auf dem Programm und der Anpfiff sollte bereits um 10 Uhr morgens erfolgen. So bestieg ich den Zug in die Calvinstadt, von wo aus das Stadion per Bus in wenigen Minuten erreicht ist. Morgensonne, Tau auf dem Rasen und zwitschernden Vögel im Tribünendach – das ist Fussball! Beim Einlauf der beiden Mannschaften fielen mir auf Seiten des Heimteams zwei kräftig gebaute, dunkelhäutige Spieler auf, die sich noch als gefährliche Stürmer entpuppen sollten.

In der 6. Minute waren es aber die Gäste aus Onex, einer angrenzenden Gemeinde, die in Führung gingen. Das kuriose Tor sollte der einzige Makel einer sonst hochklassigen Partie bleiben. Ein Olympique-Verteidiger verlängerte eine Rückgabe zu hoch für den überraschten Torwart und so brauchte der Gegenspieler nur noch den Fuss hinzuhalten. Nun sollte aber die Zeit des Sturmduos im Dienst der Gastgeber anbrechen, denn in der 16. Minute verwertete Jean Pierre Obounou einen Abpraller zum Ausgleich und nur vier Minuten später traf sein Sturmpartner Trancy Makangila zur Führung. Das fünftplatzierte Heimteam diktierte nun das Spielgeschehen und konnte seine Überlegenheit nach einer halben Stunde in ein weiteres Tor ummünzen.

Im zweiten Abschnitt sahen die 80 Zuschauer beinahe ein Traumtor, als ein Entlastungsversuch auf Höhe der Mittellinie sich noch auf die Lattenoberkante senkte. Ein weiteres Tor fiel wenig später, als der stets gefährliche Guillaume Verpet einen Penalty sicher für die Genfer versenkte. Der Widerstand der drittplatzierten Gäste war damit endgültig gebrochen und das 5:1 kurz vor Schluss war nur noch Zugabe.


FC Renens - CS Chênois

Nach den Abstiegen von Servette Genf in der letzten und Lausanne-Sport in dieser Saison ist in der Romandie die fussballerische Tristesse eingekehrt. Diesem Trend hat einzig der kleine FC Le Mont-sur-Lausanne etwas entgegenzusetzen, der auf bestem Weg ist in Challenge League aufzusteigen. Und so entschied ich, deren Spielstätte für das zukünftige Derby aufzubewahren und an diesem Samstag stattdessen mit der 2. Liga interregional Vorlieb zu nehmen.

Hier empfing der FC Renens den CS Chênois im Stade du Censuy am westlichen Stadtrand von Lausanne, das über eine grossen Haupttribüne verfügt. Dabei sollte es sich um ein richtiges Kellerduell handeln, denn die Gastgeber belegen zurzeit den zweitletzten Platz direkt hinter dem heutigen Gegner aus Genf. Das Niveau war daher ziemlich bescheiden und diverse Szenen brachten meine Begleiter zum Lachen, die sich der Unbeholfenheit der Spieler in dieser Spielklasse nicht bewusst waren. 

Das Heimteam stand in den Anfangsminuten ziemlich neben den Schuhen und konnte sich beim Goalie bedanken, der seine Mannschaft mit grossartigen Reflexen vor dem frühen Rückstand bewahrte. Danach blieb die einzige Aufheiterung bis zur Pause ein kurzes Gespräch mit einem Einheimischen, der mich fragte, ob ich Fotos für Tillate knipsen würde.

Die zweite Hälfte begann dann aber vielversprechend, als die Gäste eine Überzahlsituation ausnützen konnten. Danach gab es einen kurzen Unterbruch, da ein Verteidiger beim Klärungsversuch dem Ball nachsprang, diesen aber verpasste und dafür mit seinem Kopf heftig gegen den Pfosten prallte. Nach diesem Schreckmoment fand das Heimteam allmählich besser ins Spiel; es blieb aber trotz Chancen vorerst bei der knappen Führung für die Gäste. Zwanzig Minuten vor dem Ende bot sich dem Heimteam dank einem Freistoss erneut die Chance auf den Ausgleich. Und tatsächlich, Pajtim Iseni traf sehenswert zum 1:1.

Nebst den verwaisten Kassenhäuschen und der kaputten Anzeigetafel machte auch das Schiedsrichtertrio nicht den Eindruck, auf der Höhe der Aufgabe zu sein. Die Schlussviertelstunde hatte es nun in sich und entschädigte das bisher Gesehene mehr als genug. Beide Teams kämpften und kamen zu hochkarätigen Chancen. Ein Fallrückzieher des Heimteams in der Nachspielzeit riss dann alle 110 Zuschauer von den Sitzen, doch der Gästetorwart konnte das Leder knapp noch um den Pfosten lenken.


FC Goldach - FC Ems

Wenn der FC Goldach am Samstagnachmittag auf den FC Ems trifft, lockt das keine Zuschauermassen an die Gemeinde am Bodensee; vor allem wenn das Wetter alles andere als mitspielt. Und so sind es zum Anpfiff nur 70 Zuschauer, die das Spiel verfolgen. Trotz schlechtem Wetter begann die Partie vielversprechend mit einem Offside-Tor für die Gäste. Über diese Entscheidung lässt sich streiten, doch in der 2. Liga regional (6. Spielklasse) ist man nur schon froh, dass überhaupt einen Linienrichter an der Seite steht.

Auf der anderen Seite bringt die 9. Spielminute Gefahr mit sich, die Emser überstehen die brenzlige Situation aber schadlos. Doch das Tor für das Heimteam fällt dennoch vor dem ersten Drittel der Spielzeit, nachdem ein Goldacher einen Abpraller im dritten Versuch versenken kann. Zwar kann sich in der Folge der Gast höhere Spielanteile sichern, doch der FCG ist zwingender. Dennoch fällt in der 38. Minute nach einem schönen Heber der Ausgleich. In der zweiten Halbzeit gab es deutlich weniger Chancen. Der Siegtreffer der Goldacher darf demnach als „Lucky Punch“ bezeichnet werden, denn beide Mannschaften agierten auf Augenhöhe und es war lediglich an Rico Meister, der eine Viertelstunde vor Schluss mit einer schönen Einzelleistung zum 2:1 die Differenz ausmachte. Die drei Punkte bringen den FC Goldach in der Tabelle auf den vierten Platz, direkt hinter dem heutigen Gast aus dem Bünderland.

Die Sportanlage Kellen ist bei der Einfahrt nach Goldach unübersehbar und liegt eingebettet oberhalb des Dorfkernes. Mit der fünfstufigen überdachten Stehtribüne auf einer Seite ist die Sportanlage für die Liga überdurchschnittlich. Dies schmälert auch die Laufbahn nicht, die sich rund um das Spielfeld windet.


FC Hard - TSV St. Johann

Ein paar Tage nach dem Besuch in Bregenz bin ich wieder im Westen Österreichs zu Gast. Auch hier in der Grenzgemeinde Hard wird Fussball gespielt, hoffentlich genau so torreich wie in Bregenz, schliesslich spielen die Teams in derselben Liga.

Die stark abstiegsgefährdeten Gastgeber dürfen sich gegen den Tabellenfünften aus St. Johann versuchen, um wenigstens vorübergehend die rote Laterne abgeben zu können. Das Spiel findet im Waldstadion statt, das nahe des Bodensees am Rand eines kleinen Wäldchens zu finden ist. Seine Kapazität erreicht es vor allem durch die Sitztribüne, die mit anschliessenden Stehtraversen auf den Seiten stattlich daherkommt.

Wie schon in Bregenz, war mir der Fussballgott erneut gut gesinnt und es dauerte nur drei Minuten, ehe die eingängige Tormelodie erstmals durch das mit 450 Zuschauern gefüllte Waldstadion dröhnte. Ein Freistoss der Gastgeber fand den Weg ins Lattenkreuz, was die Heimführung bedeutete. Das Tor für die Harder kam genau so unerwartet wie der prompte Ausgleich wenige Minuten später, als die Gäste einen Konter erfolgreichen abschlossen. Die Gäste verpassten in der Folge die Führung ebenso wie die Gastgeber, sodass es bis zur Nachspielzeit der ersten Halbzeit dauerte, ehe ein Stürmer des FCH eine Hereingabe gekonnt annimmt und im Gästetor unterbringt.

Auch die erste Chance nach dem Seitenwechsel gehört dem Heimteam und auch diesmal endet sie erfolgreich, nachdem ein Harder Spieler freistehend am weiten Pfosten einnicken kann. Die Gäste waren nun völlig von der Rolle, denn nur zwei Minuten später, fiel bereits der vierte Treffer zugunsten des Tabellenletzten. Auch in der Schlussphase blieb der Aussenseiter die spielbestimmende Mannschaft und sorgte durch den eben erst eingewechselten Frederic Winner – welch passender Name –  mit dem 5:1 für den Schlusspunkt in dieser überraschend einseitigen Partie.


Schwarz-Weiss Bregenz - USC Eugendorf

Zumindest in Österreich wird auch am Ostermontag Fussball gespielt, wo die 23. Runde der Regionalliga West über die Bühne geht. In dieser kämpft Schwarz-Weiss Bregenz gegen den Tabellennachbarn aus Eugendorf um Punkte. Es bleibt aber nur bei der tabellarischen Nähe, da Eugendorf als kleine Gemeinde neben Salzburg weit entfernt von der Casinostadt liegt.

Den Gästen ist die lange Fahrt nicht anzumerken, denn sie legen einen Blitzstart hin und führen bereits nach vier Minuten mit 2:0. Zuerst gerät ein Rückpass zu kurz, ehe das Unheil nach einem Freistoss seinen Lauf nimmt. Der gut getretene Ball prallt ans Lattenkreuz ab und wieder steht Christof Kopleder goldrichtig und trifft per Kopf. Der Jubel ist bei ihm riesig,  schliesslich trifft auch er nicht alle Tage innert vier Minuten doppelt.

Die Bregenzer probieren Fehlstart nun schnellstmöglich zu korrigieren und kommen in der 8. Minute zu einem Lattentreffer, ein Tor will ihnen aber nicht gelingen. So wechselt der SWB-Trainer bereits in der 18. Minute doppelt. Da ist einer richtig sauer und die Spieler dürfen sich auf eine saftige Pausenansprache gefasst machen. Der letzte Aufreger betrifft wiederum den Trainer, allerdings jenen der Gäste, der mit einer Entscheidung des Schiedsrichters nicht einverstanden ist und ihn dies auch gleich wissen liess und so auf die Tribüne verbannt wird.

Die Pausenansprache scheint dem Heimteam nicht gut bekommen zu sein, denn kaum nach Wiederbeginn, steht es plötzlich 0:3. Dieser Vorsprung ist aber nur von kurzer Dauer, denn kurz darauf sieht der Schiedsrichter im Gästestrafraum eine Regelwidrigkeit vorliegen und Bregenz gelingt der Anschlusstreffer. Nun mussten die 500 Zuschauer bis in die Nachspielzeit warten, ehe die Gäste mit ihrem Treffer zum 1:4 den Schlusspunkt in dieser einseitigen Partie setzte.

Seine Heimspiele trägt Schwarz-Weiss Bregenz im Casino-Stadion aus, das unweit vom Bahnhof und den Bregenzer Festspielen liegt. Das Stadion bietet 12’000 Menschen Platz und verfügt über eine Laufbahn. Auffallend ist die erhöhte Haupttribüne und die eine Seite des Stadions, die mit blauen Klappsitzen bestückt ist.


Karlsruher SC - FC Union Berlin

1894 gegründet, belegt der Karlsruher Sportclub derzeit den 17. Rang in der ewigen Tabelle der Bundesliga. Dieser Abstiegsplatz würde der Traditionsverein und derzeitige Zweitligist wohl mit Handkuss annehmen. Immerhin spielt er derzeit um den Aufstieg mit und kann mit einem Sieg heute gegen Union Berlin diese Chance wahren.

Karlsruhe ist hinter Stuttgart die zweitgrösste Stadt im Bundesland Baden-Württemberg. Die strahlenförmige aufgebaute Planstadt ist vor allem für ihr Schloss bekannt, das zugleich auch den Mittelpunkt der Stadt bildet. Karlsruhe gilt als eine der wärmsten Städte Deutschlands. Ganz in der Nähe des Schlosses, das im Barock-Stil erbaut wurde, liegt das Wildparkstadion. Es bildet die Hauptanlage im Karlsruher Hardtwald und verfügt über eine Laufbahn. Das Stadion bietet knapp dreissigtausend Zuschauer Platz. Auffallend sind die Stehsektoren, die in jeder Ecke zu finden sind, jedoch nicht von den «aktiven Heimfans» genutzt werden. Diese haben sich nämlich einen grossen Teil der Gegentribüne gesichert.

In der zweiten Liga gehört der KSC zu den stärkeren Mannschaften, während der heutige Gegner aus der Hauptstadt, ganz wie sein Berliner Pendant, viele Hochs und Tiefs zu verzeichnen hatte. Heute Nachmittag vergingen keine zwei Spielminuten, ehe die Gäste zu ihrer ersten Torchance kamen – der KSC-Goalie konnte den Kopfball aber in letzter Sekunde zur Ecke klären. Es verging eine Viertelstunde, ehe das Heimteam zur ersten Chance des Spiels kam, der ein Goaliefehler vorausging. Fast wäre ihnen die Führung noch vor der Pause gelungen, als ein Verteidiger von Union den Ball vertändelte.

Auch in der zweiten Halbzeit zwei war der KSC das spielbestimmende Team. Die Führung gelang ihnen schliesslich nach einer knappen Stunde doch währte nur wenige Minuten, ehe per Penalty der Ausgleich fiel. Dieser traf nicht nur die Spieler hart, sondern auch die Fans, die ihre Mannschaft bis anhin sehr lautstark angefeuert hatten. In der 71. Minute folgte eine Szene, in der die 15’557 Zuschauer ein Tor bereits abgeschrieben hatten, doch durch ein Missverständnis in der Abwehr von Union kam der Ball irgendwie zu Kai Schwertfeger, der ihn zur neuerlichen Führung über die Linie drückte. Der KSC kam nun gegen einen anfälligen Gast zu Chancen im Minutentakt, von denen Rouwen Hennings eine zu verwerten wusste. Wie aus dem Nichts gelang Union noch der 3:2-Anschlusstreffer. Es folgten hektische Szenen, in denen der KSC mehrmals Glück beanspruchte, um den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten.


FC Viktoria Plzen - FC Vysocina Jihlava

Die Stadt Pilsen als Hauptort der Region Böhmen im Westen des Landes erfreut sich internationaler Bekanntheit. Grund dafür ist nicht nur der lokale FC Viktoria, der immer wieder in der Champions League spielt, sondern das lokale Bier und die Automarke Skoda.

Heute trifft der lokale Verein auf die Mannschaft vom FC Vysocina Jihlava, der im im Süden des Landes zu Hause ist. Angesichts der Tabelle scheint es eine klare Angelegenheit zugunsten der Gastgeber: die Heimmannschaft gilt als erster Verfolger von Leader Sparta Prag, die Gäste liegen im Mittelfeld der Tabelle. Den zweiten Rang belegt Pilsen auch in der nationalen Zuschauerstatistik und so sind auch heute 10’846 Zuschauer vor Ort.

Die erste Chance erspielten sich die Gastgeber bereits nach zwei Spielminuten, danach blieb es lange Zeit ruhig. Das Highlight setzten die Heimfans mit einem humorvollen Protest gegen Miroslav Pelta, den Präsidenten des tschechischen Fussballverbands. Viktoria Pilsen war weiter überlegen, doch ein Tor blieb ihnen zumindest in der Halbzeit vergönnt. Und so nistete sich bei meinem Namensvetter und mir langsam die Angst vor einer Nullnummer ein, während wir die beste Klobasa unserer Reise genossen.

Doch das Heimteam belehrte mich 16 Sekunden nach Wiederanpfiff eines besseren! Michal Duris durfte zur Führung einschieben, nachdem der Ball glücklich zu ihm gekommen ist. Viktoria bleibt auch in der zweiten Halbzeit spielbestimmend und hat eine Viertelstunde vor Schluss die Chance, alles klar zu machen. Ihr Stürmer agiert beim Duell mit dem Goalie allerdings zu stümperhaft. Und so kamen die Gäste in der 83. Minute mit einer ihrer ersten guten Chancen völlig überraschend doch noch zum 1:1-Ausgleich. Ihr Stürmer verwertete eine Flanke mit dem Kopf. Mit dem Unentschieden verpasste es das zweitplatzierte Pilsen, den Rückstand auf Leader Prag zu bewahren.

Heimat der Viktor ist die Doosan Arena, ein schmuckes Stadion unweit des Stadtzentrums. Ausser der Haupttribüne sind alle drei Seiten ziemlich neu und erinnern stark an das Skonto-Stadion in Riga. Und wie der Zufall es will, sind genau diese beiden Städte Europas Kulturhauptstadt 2014 und 2015.