FC Thun - FC St. Gallen

Was lässt einem am Freitagabend um 20:30 Uhr draussen in der Kälte im Berner Oberland frieren? Genau, der geliebte Fussball ist ein weiteres Mal Schuld daran. Der FC St. Gallen war dieses Mal beim FC Thun zu Gast und tat sich von Beginn an schwer mit dem ungewöhnlichen Terrain; es wurde auf Kunstrasen gespielt.

Der FC Thun, welcher sich an diese Unterlage gewöhnt war, ging mit der ersten Chance in Führung. Marco Schneuwly traf in der 4. Minute. Einziges Manko war, das der Torschütze aus einer Offside-Position startete. Der FC Thun konnte bereits in der 12. Minute in der Person von Andreas Wittwer auf 2:0 erhöhen. Der Schlusspunkt vor lediglich 4’495 Zuschauern setzte Siegfried mit dem 3:0 in der 89. Minute.

Das Stadion ist ein Neubau und verfügt wie schon gesagt über einen Kunstrasen. Der Heimsektor befindet sich leicht verschoben hinter dem Tor, der Gästesektor gegenüber. Das Stadion fasst bei ausverkauftem Haus 10’000 Zuschauer wovon 1’972 Stehplätze sind. Zur Verpflegung: Achtung! Es wird mit der Bratwurst im Hot-Dog-Brot ein absolutes No-Go verkauft und auch mit dem alkoholfreien Bier konnten sich die wenigsten anfreunden.


FC Luzern - FC St.Gallen

An einem Mittwochnachmittag ist der Bahnhof St.Gallen voll von grün-weissen Fussballfans. Doch was ist los? Ein weiteres Auswärtsspiel steht an, diesmal in der Innerschweiz beim FC Luzern. Für einen Wochentag sind es erstaunlich viele St.Galler, die den von Umwegen geplagten Weg auf sich nehmen. Das neue Luzerner Stadion trägt den Namen swissporarena und hat ein Fassungsvermögen von 17’500 Zuschauern. Der Zuschauerdurchschnitt beträgt 12’433 Zuschauer. Es besitzt am Ende der Gegentribüne einen schlecht platzierten Auswärtssektor, der eher an ein Gefängnis erinnert, als ein Fussballstadion. Zudem kommt durch die tiefe Dachkonstruktion Parkgarageatmosphäre auf.

Das Spiel bietet wenig Höhepunkte. Der favorisierte FC St. Gallen schaffte es nicht, seine Überlegenheit im Mittelfeld in Tore umzuwandeln. So gelingt es den Innerschweizern mit einer kämpferischen Leistung die drei Punkte in Luzern zu behalten. 13’373 Zuschauer sehen ein 2:0 für den FCL. Xavier Hochstrasser und Ex-St. Galler Adrian Winter schiessen die Tore.


Luton Town - Grimsby Town

Ferien in London mit einem guten Freund – da darf natürlich auch ein Fussballspiel nicht fehlen. Und obwohl London als Hauptstadt im Mutterland des Fussballs über sechs Vereine in der Premier League verfügt, mussten wir aufgrund unserer Reisedaten mit dem Spiel der fünftklassigen Conference National zwischen Luton und Grimsby Vorlieb nehmen.

Luton hat rund 200’000 Einwohner und liegt eine Stunde nördlich von London. Vom Bahnhof in Luton weisen uns die zahlreichen Fans den Weg zum altehrwürdigen Stadion, das den Namen Kenilworth Road trägt. Besonders der Eingang zum Gästeblock mitten in einer Seitenstrasse eines typisch britischen Quartiers vermag zu überzeugen. Unsere Plätze auf der Haupttribüne wechselten wir nach der Pause aufgrund mangelnder Beinfreiheit.

Das Spiel hatte dank zwei offensiv eingestellten Mannschaften viele Highlights. Nach einer knappen Stunde schossen die Gäste aus der Hafenstadt den Führungstreffer. Im Anschluss war es aber Luton Town, das vehement den Ausgleich suchte. Dieser gelang ihnen eine Viertelstunde vor Schluss nach einem Eckball. Der Gastgeber verpasste in der Folge vor 5’226 Zuschauern gleich mehrmals den Siegtreffer, sodass die Partie mit 1:1 endete.


Stade de Reims – Olympique Lyon (07.04.13)

Die Ferien in Paris sollten natürlich nicht ohne ein Spiel aus der Ligue 1 enden. Da Paris Saint-Germain auswärts in Rennes spielte, fuhren wir stattdessen mit dem TGV in die Stadt Reims. Von Paris sind dies 132 Kilometer in nordöstliche Richtung, die ein TGV, der zeitweise mit 320km/h fährt, in 45 Minuten bewältigt. Trotzdem mussten wir uns nach der Ankunft in Reims sputen und fuhren sogleich mit dem Bus bis vor das Stadion. Rund um das Stade Auguste-Delaune war das ganze Trottoir zugeparkt und unser Bus kam nur schleppend voran, sodass das Spiel bereits zwei Minuten alt war, als wir unsere Plätze im Oberrang der Haupttribüne einnahmen.

Überraschenderweise war Reims die bessere Mannschaft, während Olympique Lyon das ganze Spiel über seinen dritten Platz in der Tabelle nicht rechtfertigen konnte. Und so kam die 53. Minute und ein grosszügiger Penaltypfiff zugunsten von Reims. 20’298 Fans sahen bei vollem Stadion und perfektem Frühlingswetter den Treffer zum 1:0 und später auch – bei mittlerweile bester Stimmung – den verdienten Heimsieg von Stade Reims. Zu viel für die rund 400 Fans im Gästeblock, die nach der langen Anreise ihren Frust an den Ordnern im Innenraum rausliessen.

Nach dem Spiel blieb für uns Zeit genug, um die schöne Innenstadt von Reims zu besuchen, ehe es per Hochgeschwindigkeitszug am Abend wieder zurück in die Hauptstadt ging.


FC Augsburg – Hannover 96 (30.03.13)

Morgens um acht Uhr machte ich mich mit Kollege Luigi auf den Weg nach Augsburg. Nachdem wir in Buchloe den Zug gewechselt haben, erreichten wir gegen Mittag die Fuggerstadt. Hier blieb Zeit für ein Mittagessen und einen Stadtrundgang sowie einem Besuch auf den Perlachturm. Für einen Euro darf der Besucher hier die 300 Stufen erklimmen um eine – trotz schlechtem Wetter – tolle Aussicht zu geniessen. Im Anschluss betraten wir das Rathaus, wo besonders der Goldene Saal mit seinen Stuckaturen imposant daherkommt.

Nun ging es für uns mit der S-Bahn zum Stadion. Zum Spielbeginn versammeln sich hier 28'511 Zuschauer, davon circa 800 Gäste aus Hannover. In einem Spiel, das der FCA diktiert, gewinnen die Hannoveraner aufgrund ihrer Effizienz mit 0:2. 14 Eckbälle und die Chancenüberlegenheit bringen den Augsburgern keinen Profit ein – oder wie FCA-Spieler Jan Callsen-Bracker nach dem Spiel sagt: "Der Fussballgott war dieses Mal nicht auf unserer Seite"


Young Boys Bern - FC St.Gallen

Früh ging es an diesem Sonntag gemeinsam mit siebenhundert St. Galler nach Bern – neun Wagen voll mit mehr oder wenigen optimistischen Fans. Nach Zwischenstopps in Gossau, Flawil, Uzwil und Wil, erreichten wir kurz nach dem Mittag den Bahnhof Bern Wankdorf. Nun machten wir uns zu Fuss auf die kurze Streck bis zum Stade de Suisse.

Obwohl das Stadion über zwei Ränge verfügt, wird von den meisten Gästefans nur der obere Rang genutzt. Es sei denn, ein Auswärtsteam bringt derart viele Fans mit, um beide Ränge zu füllen. Im Voraus einigten sich die Fanlager darauf, während der 10. und 20. Spielminute auf Support zu verzichten. Das Spiel begann um 13:45 Uhr und 15’192 Zuschauer sahen eine über weite Strecken enttäuschende Partie, die YB schlussendlich mit 2:0 gewann.

Speziell am Spiel waren einzig die Zeit, in der die Fans streikten. Die St.Galler traten in den Sitzstreik und die Berner verliessen gar den Fanblock, nachdem sie ein Plakat mit konkordatnein.ch aufgehängt haben. Dieses Konkordat sieht eine Verschärfung der Sicherheit in und um die Stadien vor, die von den Fans als Verletzung der Grundrechte taxiert wurde. Nach dem Spiel gab es für die Gästefans wir immer eine halbstündige Blocksperre abzuwarten, ehe wir mit dem Zug um 19:00 Uhr wieder ins heimische St.Gallen zurückkehrten.


FC Augsburg – FC Schalke 04 (26.01.13)

Schon früh war mir klar, das ich einmal ein Spiel in der Bundesliga sehen möchte. Ende Januar 2013 habe ich mir diesen Wunsch erfüllt und bin gemeinsam mit einem Schulkollegen mit dem Zug nach Deutschland gefahren, um mir das Spiel zwischen dem FC Augsburg und Schalke 04 anzuschauen. Bei Minustemperaturen sahen wir gemeinsam mit den 28’553 Zuschauern wie sich die Mannschaften torlos 0:0 trennten, wobei das Heimteam deutlich mehr vom Spiel hatte. Die grösste Chance vergab Sascha Mölders in der 69. Minute, als er nur den Pfosten traf. Die Begegnung hatte spielerisch kaum Höhepunkte zu bieten und lebte eher von der Spannung und vom Kampf.

Das Stadion, das den Namen SGL Arena trägt, wurde 2009 eröffnet und die Kosten für den Bau beliefen sich auf 45 Millionen Euro. Es ist das erste klimaneutrale Fußballstadion der Welt. Nach einem schönen Tag im Süden Deutschlands ging es am Abend zurück in die Schweiz. Den einzigen Wermutstropfen stellte das fehlende erste Bundesliga-Tor dar.


Brentford FC – Crawley Town (09.10.12)

Bei spontanen Ferien auf der Insel konnte der Premier League Spielplan leider nicht beachtet werden. So musste man sich mit einem Cupspiel um die Johnstone’s Paint Trophy zwischen Brentford und Crawley zufrieden geben. Die beiden Mannschaften haben sich am Wochenende vorher bereits gegenüber gestanden, zudem fand das Spiel an einem Dienstagabend statt. Dies sind Gründe für eine tiefe Zuschauerzahl von lediglich 2’739 Zuschauern. Die beiden Mannschaften kämpfen in der Football League One um Punkte. Diese Liga belegt Rang 3 in der englischen Hierarchie der Fußballligen.

Das Spiel hatte wenig Höhepunkte, Brentford gewann durch ein Tor von Sam Saunders in der 73. Minute. Die Mehrheit der Zuschauer waren froh, dass ihnen so die Verlängerung erspart blieb. Das Stadion liegt circa 30 Kilometer vom Zentrum von London entfernt, ist jedoch per Zug bequem erreichbar. Der Griffin Park, wie der Name des Stadion lautet, hat eine Kapazität von 12’200 Zuschauern. Besonders zu erwähnen gilt es die Eintrittspreise. Die Clubleitung hatte aufgrund der unglücklichen Spielzeit die Preise stark reduziert. Minderjährige bezahlten 1 Pfund Eintritt, Erwachsene mussten mit 5 Pfund Schmerzensgeld Vorlieb nehmen.


SC Brühl - FC St.Gallen

Erstmals seit 40 Jahren trafen der SC Brühl und der FC St. Gallen wieder in einem Ernstkampf aufeinander. Zu diesem lang ersehnten Stadtmatch kam es, weil der SC Brühl SG in die Challenge League aufgestiegen ist und weil der FC St.Gallen aus der Super League abgestiegen ist.

Das Spiel war ausverkauft und es mussten zusätzliche Tribünen aufgestellt werden. Schlussendlich konnte der FC St.Gallen, wessen Startformationen 5mal soviel wert war wie die des Rivalen, das Spiel mit 3:1 zu Gunsten des Favoriten entscheiden. Franck Etoundi in der 6. Minute, Philipp Muntwiler in der 20. Minute und Oscar Scarione in der 63. Minute schafften die klare Differenz. In der 81. Minute gelang dem Amateurspieler und Briefträger Alban Morina der verdiente Ehrentreffer zum 3:1 entstand. Der erste Stadtmatch seit 40 Jahren ging vor 5’500 Zuschauern im alt ehrwürdigen Paul-Grüninger Stadion ging also bei prächtigem Spätsommerwetter problemlos über die Bühne. Auch zu erwähnen gibt es den Spieler Marc Zellweger der mit dem SC Brühl SG auf seinen langjährigen Arbeitgeber, dem Stadtrivalen FC St.Gallen traf.

Für viele ältere Personen war mit diesem Stadtmatch ein Traum in Erfüllung gegangen, war der letzte Stadtmatch nunmehr 40 Jahre her. Deshalb fand ich es persönlich besonders schön, dass meine Grossmutter, die bereits den letzten Stadtmatch gesehen hatte, mit von der Partie war.


FC Wil - FC St. Gallen

Als kleiner Nachtrag folgt hier der Bericht zum Ostschweizer Derby gegen den Rivalen aus Wil. Die Fotos dazu sind mir vor einiger Zeit in die Hände geraten. Sie sind von schlechter Qualität. Darauf sollte das alte Bergholz-Stadion zu sehen sein, das an jenem Tag mit vielen Gästefans aus der Ostschweiz gefüllt war. Sie trugen einen grossen Teil zur Kulisse von 4’800 Zuschauern bei.

Die Partie ist mir hingegen noch in meinem Kopf präsent. Nach einer schnellen Zweitoreführung (3. Minute Etoundi und 11. Minute Scarione) taten sich die St. Galler schwer und der FC Wil konnte sich aufrappeln und kam dank Toren von Dzengis Cavusevic in der 53. Minute und Claudio Holenstein in der 90. Minute noch zum 2:2 Ausgleich. Wie fest ich mich darüber geärgert hatte, weiss ich leider nicht mehr – vielleicht besser so. Immerhin noch besser als die unverzeihbare 11:3-Schlappe aus dem Jahre 2002 vor der Rekordkulisse von 7’300 Zuschauern.

Im Kader der Hausherren waren übrigens der eine oder andere Spieler zu finden, der heutzutage den Schritt in den „richtigen“ Profifussball geschafft hat. So spielt zum Beispiel Fabian Schär nicht mehr beim FCW, sondern im Nati-Dress und als Leaderfigur beim FC Basel. Guillaume Faivre hütet das Tor beim FC Thun und Anatole Ngamukol spielt heutzutage im blau-weissen Dress der Grasshoppers. Ein weiterer Beweis, dass der FC Wil als eine der Talentschmieden der Schweiz gilt sind auch die beiden FCW-Spieler Cavusevic und Rodriguez, die ja momentan beim FC St. Gallen ihr Zuhause gefunden haben. Bei unserer damaligen Equipe schaut es nicht besser aus. Neben Torwart Daniel Lopar gehört kein Akteur mehr, der an diesem Sonntag im August zum Einsatz kam, zum aktuellen Kader des FC St. Gallens. Zeiten ändern sich. Nicht nur bei den Spielern, sondern auch bei Spielstätte. Im Jahre 2013 wurde das legendäre Bergholz nämlich abgerissen und die moderne IGP Arena an selber Stelle aufgebaut. Wie diese aussieht, seht ihr hier.