Regen und Hagel gepaart mit starken Windböen: die perfekte Kombination für die Ligakomplettierung am Ufer des Neuenburgersees. Dort ist mit dem Fusionsverein der Nachbardörfer Portalban und Gletterens nämlich der letzte fehlende Vertreter der «1. Liga classic» beheimatet.

Zwar wird weiter zwischen drei Regionalgruppen unterschieden, dennoch kann ich mit dieser Begegnung die Komplettierung der ersten Gruppe rund um die Westschweiz vermelden. Dafür gilt es auch solch «unattraktive» Vereinen zu besuchen. Das Adjektiv bezieht sich hierbei lediglich auf den Sportplatz, der zwar wunderschön liegt, ohne Tribüne für diese Ligaverhältnisse jedoch unter dem Durchschnitt daherkommt. Ähnlich ernüchternd ist die Tatsache, dass die 848-Einwohner-Gemeinde schlecht an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden ist. So verkehren hierhin lediglich wenige Busse pro Tag.

Dementsprechend (zu) früh kreuzten wir am Ort des Geschehens auf. Zwar sah der Plan vor, bis kurz vor Anpfiff in einem der beiden Restaurants im Dorf zu verweilen, diese blieben heute jedoch geschlossen. Der Gang zum Vereinsheim blieb damit als letzte Alternative. Dort angekommen, hielten uns die Mitglieder zuerst für die Schiedsrichter. Das wäre spannend geworden, hätten wir die Sache tatsächlich durchgezogen. So aber setzten wir uns im Clubhaus an einen Holztisch. Da noch kein Barbetrieb stattfand, bekamen wir von den freundlichen Clubvorsitzenden, die am Nebentisch diskutierten, eine Pizza offeriert. Genau wegen dieser Volksnähe mag ich den Amateurfussball.

Wenig erfreulich war das Thema «Spielabsage», das die Herrschaften aufgrund der garstigen Bedingungen besprachen. Glücklicherweise liegt auf dieser Ligastufe die Entscheidung aber einzig und allein beim Schiedsrichter, der auf eine Durchführung plädierte. Damit sammelte ich beim 1:0-Heimsieg vor 100 Zuschauern, der rar an Höhepunkten war, den Ground Nummer 14 von 14 der ersten Regionalgruppe.