Nach dem Heimspiel in den Playoffs der Europa League gegen Spartak Moskau stand es 1:1. Damit war die Ausgangslage für das Auswärtsspiel in der russischen Hauptstadt zwar nicht rosig, dennoch aber machbar. Im Rückspiel wuchs der FC St. Gallen über sich hinaus, zeigte eine der besten Leistungen der Neuzeit und gewann auswärts mit 4:2 – trotz Rückstand nach 57 Sekunden. Grossen Anteil am Ostschweizer Erfolg hatte Goran Karanovic.

Am 9. August loste die UEFA schliesslich die Gruppen aus und teilte St. Gallen zusammen mit Valencia, Swansea und Krasnodar ein. Die Gruppenphase sollte für die St. Galler am 19. September mit einem Heimspiel gegen den FK Kuban Krasnodar beginnen. Zur Info: Der Einschub Kuban stammt vom gleichnamigen Fluss, der durch die russische Stadt fliesst.

Am besagten Donnerstag machte ich mich direkt nach der Schule auf den Weg in die Arena, denn der Heimsektor war einmal mehr ausverkauft. Um 19 Uhr ging es bei gewohnt sehr stimmungsvoller Atmosphäre los und die Premiere der St. Galler in der Europa League war Tatsache. Die Mannschaften hatten vor der Auslosung wohl noch nie etwas voneinander gehört; entsprechend war die erste Halbzeit geprägt von grossem Respekt und gegenseitigem Abtasten. So gab es auch nur wenige Torchancen.

Nach dem Seitenwechsel spielten die St. Galler immer stärker auf und wurden in der 55. Minute erlöst, als Goran Karanovic den Ball über die Linie drücken konnte, nachdem Goalie Belenow die Abwehr missglückte. Das Stadion stand kopf, das erste Tor in der Gruppenphase war Tatsache! Trotz grossen Namen beim Gegner, wie etwa Djibril Cissé, spielten die St. Galler weiter munter auf und kamen eine Viertelstunde vor Schluss zu einem weiteren Freistoss, den Marco Mathys mit der Fussspitze zum 2:0 in die Maschen lenkte. Kuban Krasnodar gelang in der Folge keine Reaktion mehr und so startete der FC St. Gallen vor 12’551 Zuschauern optimal ins Abenteuer Europacup.