Zweifelsohne wäre ich am heutigen Ostermontag lieber nach Luzern gefahren. Das Fieber um „meinen“ FCSG hat mich längst wieder gepackt. Vorneweg sei zu sagen, dass es in der Innerschweiz einen herben Dämpfer in Sinne der ersten Niederlage nach einer Serie von fünf Siegen gab und trotzdem befinden sich die Espen weiter auf Kurs Richtung Europa. Mit ähnlicher Zuversicht nahm ich im Lauf des Tages die halbe Stunde Fahrzeit von Wiener Neustadt nach Baden in Angriff. Die Kur- und Casinostadt grüsste mit hohen Temperaturen und liess mich mit einem Almdudler bewaffnet im Liegestuhl versinken.

Dabei hätte ich beinahe den Zeitpunkt verpasst, um mich von der Strassenbahn in die nahegelegene Gemeinde Traiskirchen chauffieren zu lassen. Hier im weitläufigen Sportzentrum trägt der lokale Fussballclub auf beachtlicher dritter Stufe der Ligapyramide seine Heimspiele aus. Die moderne Spielstätte verfügt über eine erhöhte Tribüne mit Sitzplätzen sowie einer überdimensionierten Beschalung mit Dach. Was sich komisch liest, sieht gut aus und ist in der Bilderserie besser ersichtlich.

Heutiger Gast stellte der ehemalige Zweitligist und amtierende Leader aus Horn dar. Begleitet wurden die Akteure von vier „Waldviertler Jungs“, die ihrem Namen alle Ehre machten. Das gewöhnungsbedürftige „M“ im Vereinsnamen der Gastgeber ist übrigens der Fusion mit dem Verein aus dem Ortsteil Möllersdorf geschuldet. Immerhin erlaubt es diese Kuriosität, beim Einlauf die Hymne des FC Magdeburg zu spielen, schliesslich spielt der grosse Bruder aus Ostdeutschland auch in Blau-Weiss und trägt dasselbe Kürzel. In der prächtigen Abendsonne entwickelte sich vor 300 Zuschauern ein ausgeglichenes Duell, in dem ein Freistoss zur Gästeführung führte. Vom Gegentor verunsichert, brachte der FCM daraufhin nicht mehr viel auf die Reihen, sodass das 0:1 nebst einem Pfostenschuss der Gäste das einzige Highlight blieb. Zumindest auf dem Platz, denn abseits des Spielgeschehen gilt es die servierten Käsekrainer positiv zu erwähnen.