Nach skandinavischem Frühstück in Form von Kanelbullar trennten sich die Wege von Lukas und mir. Während er weitere sonnige Tage in der dänischen Hauptstadt und auf dem Boot eines Bekannten verbrachte, trat ich die fünfstündige Zugfahrt nach Kiel an. Das dortige Zweitligaduell liess sich perfekt mit der Heimreise ab Hamburg am Folgetag verbinden.

Auch das Ergattern einer Karte für die Haupttribüne klappte im Voraus überraschend einfach, so sind die Spiele der Störche gegen grössere Gegner doch oftmals ausverkauft. Wie zu erwarten fanden die eintausend Karten für die Gäste trotz Wochentermin ebenfalls innert kurzer Zeit einen Abnehmer. Es ist gar anzunehmen, dass noch mehr Fans ihren Lieblingen in den hohen Norden gefolgt wären, befände sich die neue Hintertortribüne nicht weiterhin im Umbau. Durch die Erweiterung soll das Stadion den Bundesligakonform erfüllen, sollte der KSV den realistischen Sprung ins Oberhaus schaffen.

Während bei Holstein also sportlich alles rund läuft, bezahlte die kleine Fanszene in den letzten Jahren einiges an Lehrgeld. Besonders die Fahnenverluste an Fans vom FC St. Pauli werden bei den Anhängern geschmerzt und dafür gesorgt haben, dass der Support in den vergangenen Monaten nur hinter einem gemeinsamen Banner koordiniert wird. Auch der FCM pflegt kaum eine Gruppenkultur und steht für Stadt und Verein vorbildlich mit einer „Block U“ Fahne ein. Trotz Flutlichtspiel vor 9’314 Zuschauern präsentierte sich die Stimmung auf beiden Seiten anfangs durchschnittlich. Erst mit dem fortlaufenden Spielverlauf zugunsten der Heimmannschaft erwachte das Publikum und spätestens beim 2:1 Siegtreffer kurz vor Schluss wurde es im Flickwerk Holstein-Stadion gebührend laut. Zufrieden mit dem Gesehenen und die eingängige Melodie der Vereinshymne „Keine andere Liebe“ summend, trat in nach Abpfiff den Weg ins Nachtquartier an.

Am Dienstag brachte mich die Regionalbahn in die Hansestadt Hamburg, ehe ich als PAD (erneuten Dank an meine persönliche FA) bequem nach Zürich zurückflog. Nach zehn Nächten an verschiedenen Orten geht damit eine doch kräftezehrende Reise mit Fussball in fünf Ländern und einem genialen Konzertbesuch zu Ende. Einen Dank gebührt den Begleitern auf Teilen meiner Reise von Noah, Jonathan über Lukas bis hin zu Cédric.