Da die Altstadt von Warschau sehenswert aber auch äusserst übersichtlich daherkommt, bot sich die Möglichkeit zur Mittagsstunde in der nordöstlich gelegenen Stadt Zabki das Heimspiel der Junglegionäre mitzunehmen.

Von der Altstadt ausgehend, erreicht der Fussgänger nach Überquerung der Weichsel alsbald den Bahnhof Warszawa Wilenska. Von dort aus fährt der Zug in einer Viertelstunde in die Nähe des Stadions. Zwar finden sich im Internet mehrere Austragungsorte, üblich scheint jedoch die Spielstätte vom MKS Zabki für die Heimspiele von Legias Zweitvertretung in der vierten Spielklasse. Gewillt zum ersten Mal auf der Tour den Veranstalter mit Eintrittsgeld zu unterstützen, fanden wir uns wenig später von einem (linguistisch) überforderten Ordner in den Lift zur Haupttribüne geschoben.

Weder der Gastgeber noch die Mannschaft aus der Flughafenstadt Nowy Dwor Mazowiecki wird aufgrund der momentanen Tabellenlage gross in Euphorie verfallen. Trotzdem entwickelte sich bei bestem Wetter eine abwechslungsreiche Partie, in der Swit (zu Deutsch Dämmerung) vor 150 Zuschauern erwartungsgemäss in Führung ging. Die Jungspunde von Legia konnten das Spiel aber noch vor der Pause, mitunter dank einem traumhaften Freistosstreffer, drehen. Die zweite Halbzeit schraubte den Torschnitt unserer Tour weiter nach oben. In einem ständigen Auf und Ab vermochte die Zweitvertretung die Gäste schliesslich mit 5:3 Toren bezwingen.

Trotz diesem Torreigen sind Spiele mit Zweitmannschaften selten besonders mitreissend, sodass unsere Blicke von der überdachten Haupttribüne oftmals amüsiert in den dahinter liegenden Autoparkour schweiften, wo sich ein junger Lernfahrer mit bedingtem Erfolg in den ersten unbeholfenen Fahrmanövern versuchte.