Nach dem wenig berauschenden Auftritt vom Vorabend hofften Jonathan und ich heute in jeder Hinsicht auf Besserung. Dies taten wir im südlichsten Teil des Landes, in Kerkrade, das unweit der deutschen Grenze liegt.

Zu unserem Nachtquartier erkoren wir die Stadt Maastricht, die zwischen dem heutigen Austragungsort und der morgigen Destination in Flandern liegt. Um die Mittagszeit erreichten Maastricht, nachdem wir kurz vorher den Bahnhof in Venlo und damit den Ort durchquerten, aus dem der wohl schlechteste Stürmer der St. Galler Clubgeschichte stammt. Sandro Calabro heisst der talentfreie Dilettant, der 2010 in die Ostschweiz kam und zwei Jahren ebenso viele Tore schoss, wobei ihn bei einem seiner beiden Treffer gar noch ein Mitspieler angeschossen hatte.

Zurück nach Maastricht, die Universitätsstadt an der Maas, die sich im Gegensatz zu Arnhem freundlicher präsentiert. Neben einer ansehnlichen Ladenpassage finden sich hier auch die zweitmeisten unter Denkmalschutz stehenden Bauten des Landes. Der lokale Fussballverein steht zurzeit im hinteren Mittelfeld der zweiten Liga und würde am nächsten Tag sogar ein Heimspiel austragen, da sich die Variante mit Sint-Truiden allerdings als interessanter herausstellte, bekam die MVV von uns einen Korb verpasst.

Trotz unklarer Ticketsituation nahmen wir am späten Donnerstagnachmittag die kurze Anreise in Angriff und erreichten mit grossem Zeitpolster das Stadion. Dort fiel uns ein Stein vom Herz, als wir trotz Clubkartenverpflichtung zwei Tickets für die Gegentribüne erwerben durften. Freudig überrascht, wie schnell sich dieses Problem in Luft aufgelöst hatte, begaben wir uns in die nächst gelegene Bar und gönnten uns einen Biertower. Im Anschluss wartete ein Duell der Eredivisie bei klirrender Kälte auf uns. Obschon die Saison für Roda bisher bescheiden verläuft, fanden sich 13’605 Zuschauer im Stadion ein und wurden dafür mit einem späten Treffer eines Einwechselspielers zum 1:0 belohnt.

Auf Seiten der Schwarz-Gelben gab es zwar durchgehenden, von der Lautstärke her aber mauen Support, während die kleine Anzahl Gästefans insgesamt nur durch simple Schlachtrufe in Erscheinung trat und daher ebenfalls enttäuschte.