Die Gründung des Rasensportclubs Kriens im Jahre 1931 stand von Anfang an unter einem schlechten Stern. So fiel die Entscheidung der Gründerväter just in den Zeitraum, in welchem sich die Schweiz aufgrund der politischen Lage vermehrt als Selbstversorger übte. So mussten sich die Krienser dem Plan Wahlen und der damit verbundenen Anbauschlacht beugen. Im dritten Anlauf, kurz vor Kriegsende, wurde schliesslich der Sportclub Kriens ins Leben gerufen, welcher bis zum heutigen Tage Bestand hat.

Der sportliche Werdegang präsentiert sich da beim SCK einiges ruhiger. Neben zwei kurzen Intermezzi in der höchsten Schweizer Spielklasse fristen die Zentralschweizer ein stoisches Dasein in den oberen Amateurligen des Landes. Im Pokalwettbewerb schaffen es die Grün-Weissen, die über eine exzellente Nachwuchsförderung verfügen, immer wieder, als Favoritenschreck auf sich aufmerksam zu machen. In der Gegenwart bestreitet der Verein zurzeit die Partien der drittklassigen Promotion League, wo man nach zehn Spielrunden souverän von der Tabellenspitze grüsst. Und dies obwohl die Heimspiele jeweils im Exil von Emmen über die Bühne gehen. Diese Rolle scheint dem Stadion Gersag vertraut, schliesslich war der Sportplatz mit seiner Tribüne in den Farben des lokalen Fussballvereins auch Austragungsort der Heimspiele des FC Luzerns. Nun ist aber nicht der kantonale Krösus mit dem Stadionbau an der Reihe, sondern dessen kleiner Bruder. Familiär scheint das Verhältnis aber nur vereinsintern zu sein, so verachten nicht wenige Krienser den Lokalrivalen richtiggehend.

Heute sollte der Tabellenführer aber nicht den Luzernen gegenüberstehen, sondern dem ungleich kleineren FC Breitenrain aus dem gleichnamigen Quartier in der Hauptstadt. Diese sind ebenfalls nicht schlecht in die Saison gestartet, wenn auch deutlich weniger ambitioniert. Dies zeigt sich Augenblicke später auch auf der nassen Unterlage. Bei äusserst garstigen Bedingungen sind es von Beginn an die Hausherren, welche das Spiel bestimmen. Nach einer Grosschance für die Berner geht der SCK nach einem sehenswerten Schlenzer in Führung. Diese kann bis in den zweiten Abschnitt konserviert und anschliessend sogar auf ein 2:0 ausgebaut werden. Damit ist der Torreigen für den heutigen Nachmittag beendet. Die rund 400 Zuschauern, darunter auch einige aktive Heimfans, werden ihr Kommen damit kaum bereut haben.

Auch für mich lohnte sich mit der neuerlichen Komplettierung (16/16) der dritten Schweizer Spielklasse der kleine Abstecher nach Emmenbrücke. Lediglich die stolzen Eintrittspreise drückten etwas auf das verregnete Gemüt.