Trotz Jetlag in den Knochen schloss ich mich dem „Duo Infernale“ bestehend aus Fahrer Heeb und Kai mit dem Ziel Innerschweiz an. Das inoffizielle Eröffnungsspiel im neuen Krienser Stadion war dankbar unter der Woche angesetzt und erfuhr so kurzfristig und schmerzlos seiner Entjungferung. Die knapp zweistündige Fahrt gestaltete sich dank diversen ausgeklügelten Ideen zur Lynchjustiz an Lugano-Spieler Fabio Daprelà für dessen Horrofoul an unseren formstarken Stürmer Cedric Itten äusserst kurzweilig. Quel Bastardo!!!

Der Aufsteiger verpasste es, dem Spiel vor 1’944 Zuschauer (Zufall?) den Stempel aufzudrücken und auch die Munotstädter erzeugten zu wenig Gefahr vor dem gegnerischen Gehäuse. So überrascht es nicht, dass der einzige Treffer zum 0:1 Auswärtssieg einer unübersichtlichen Situation im Strafraum entsprang. Für erhöhten Puls sorgte einzig die Verletzung des FCS-Torwarts. Dieser blieb nach einem Zusammenstoss längere Zeit regungslos liegen und bekam bei der Auswechslung nicht nur vom mitgereisten Gästeanhang warmen Applaus gespendet. Der eigentliche Ersatztorhüter zog sich dabei eine schwere Gehirnerschütterung mit Platzwunde zu, die durch stattliche elf Stiche zugenäht wurde.

Am meisten enttäuscht bin ich jedoch ab dem seelenlosen Neubau mit künstlicher Unterlage, wie er kongruent in Wil anzutreffen ist. Klar sehe ich die Beweggründe für einen Kunstrasen, doch auch ansonsten passt der schroffe, kalte Bau kaum zum volksnahen Sportclub. Für Aufsehen sorgte während der Bauphase vor allem das Verhalten des nationalen Fussballverbandes, der sich in der Causa Wohlen einmal mehr äusserst widersprüchlich verhielt. Schlussendlich sah sich der SCK gezwungen, für seine ersten Heimspiele in die teure Arena vom Rivalen FC Luzern auszuweichen.

Zu meiner neuerlichen Komplettierung der zweithöchsten Schweizer Spielklasse liessen es sich die Verantwortlichen auf dem Bürgenstock nicht nehmen, nach dem Schlusspfiff ein grosses Feuerwerk zu zünden. Vereinzelt war in der Presse am nächsten Morgen fälschlicherweise die Eröffnung des umgestalteten Resorts als Grund der Feierlichkeiten angegeben.