Finnland, das Land der unendlichen Wälder und tausend Seen im hohen Norden. Nicht ganz an den Polarkreis, jedoch ebenfalls weit nordwärts sollte es diesen Sommer auch ein St. Galler Trio führen. Mit Xavier und Cédric buchte ich nämlich einen Flug nach Helsinki. Im Anschluss arbeiteten wir eine Route aus, bei der meine fussballerischen Bedürfnisse nicht zu kurz kommen sollten. So fanden vier Spiele den Weg in die Reiseplanung, darunter das Stadtderby in Helsinki. Für den Transport im Landesinnern ist ein Mietauto prädestiniert und so wechselten auch wir direkt nach der Landung am Flughafen Helsinki Vantaa auf die Strasse.

Da Finnland neben gut fünf Millionen Einwohner über eine einmalige Natur verfügt, bauten wir bewusst einige spielfreie Tage in die Reise ein. Auf dem Weg nach Kuopio, das vierhundert Kilometer nördlich der Hauptstadt liegt, ist der sehenswerte Repovesi Nationalpark zu finden. Der gewöhnungsbedürftige Name wird übrigens auf der ersten Silbe betont, wie praktisch jedes Wort der finnischen Sprache. Diese beinhaltet sehr viele lange Wörter, die nicht nur äusserst schwer auszusprechen sind, sondern auch keine Möglichkeit bieten, vom Wortstamm her die Bedeutung abzuleiten. Nach einer Wanderung entlang der Seen spulten wir die restlichen Kilometer bis nach Kuopio ab.

Wer soweit im Norden zugegen ist, muss sich erst einmal an die Tatsache gewöhnen, dass es den Sommer über fast nie vollständig dunkel wird. So dauerte die Nacht beispielsweise kaum fünf Stunden und auch um zehn Uhr abends schien noch die Sonne. Mehr als genug Zeit für uns, neben dem fussballerischen Aspekt auch die Stadt zu erkunden. Diese liegt inmitten von Seen und Nadelwäldern eingebettet. Wer sich, wie wir, einen Überblick über die Heimat von gut 110’000 Einwohner schaffen will, dem sei der Puijo Tower empfohlen. Von hier aus ist nicht nur die Skisprungschanze zu sehen, sondern auch die Stadt am Ufer des Kallavesi-Sees.

Am Folgetag war es nun endlich soweit und der erste fussballerische Nadelstich sollte gesetzt werden. Die Rede ist vom Heimspiel von Kuopio Futis, dem zweitgrössten Verein der Stadt, der dem Leder in der drittklassigen Kakkonen mit mässigem Erfolg hinterherrennt. Die Vorherrschaft in der Stadt hält also klar die KuPS inne, sodass die tiefe Zahl von 100 Zuschauern nicht verwundert. Jene sahen ein zähes und chancenarmes Spiel, welches das Heimteam dank einem späten Tor gegen die Gäste aus Kokkola mit 1:0 für sich entschied. Länderpunkt Nr. 33 konnte über diese Tatsache hinwegtrösten.