Ein Nachbarschaftsduell an Boxing Day, welches zugleich den Spitzenkampf darstellt. Hört sich verheissungsvoller an, als es ist, zumal wir uns in der National League South und damit lediglich in der sechsten Spielklasse Grossbritanniens befinden. Beide Mannschaften sind auf semiprofessioneller Ebene organisiert und mussten beim Auswärtsspiel am vergangenen Wochenende witterungsbedingt eine Absage hinnehmen. Angst, dass sich ein derartiges Szenario am Stephanstag wiederholt, kommt durch den Kunstrasen im Arbour Park nicht auf. Der klangvolle Name der Spielstätte lässt fälschlicherweise ein typisch britisches Stadion mit viel Charme vermuten, der von der „Community“ errichtete Bau mit seinen gelben Sitzschalen ist jedoch das pure Gegenteil.

Einem geschenkten Ground wird bekanntlich aber nicht unter das Tribünendach geschaut, zumal der Besuch hier nur als Vorspeise für das Abendspiel in Reading fungiert. Möglich macht dies einerseits die Nähe zum Flughafen Heathrow, vor allem aber die frühe Anstosszeit an diesem regnerischen Donnerstagnachmittag. Wie der Zufall es wollte, hatten Kumpane Heeb und ich unabhängig voneinander mit jeweiliger Begleitung dieselbe Verbindung nach England gebucht, sodass wir uns am Flughafen zusammenschlossen und auf ein Taxi zurückgriffen. Öffentliche Verkehrsmittel sind hier während den Feiertagen sowieso nur stark eingeschränkt verfügbar.

Slough zeigte gegen den Tabellenführer aus Wealdstone vor 1’307 Zuschauern eine reife Leistung und gewann verdient mit 2:1 Toren. Immerhin steht für die zahlreich angereisten Gästefans rund um den berüchtigten Raider eine baldige Möglichkeit zur Revanche an. Am Neujahrstag empfangen sie den Konkurrenten aus Slough zum Rückspiel.