Durch die Verschiebung der Partie in Bari anfangs angesäuert, war ich nun umso glücklicher, dass dieses Duell zwischen Juve Stabia und Catania zufällig ideal in den Zeitplan passte. Austragungsort dieses Aufstiegsspiels der Serie C ist Castellammare di Stabia, eine Hafenstadt mit idealer Sicht auf den Vesuv sowie gut 60’000 Einwohnern. Die hier beheimatete und 1907 gegründete «Società Sportiva» kämpft nach einer soliden Saison nun um den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse.

Wie im letzten Beitrag bereits erwähnt, konnten wir uns am Vorabend in einer Bar in Stadionnähe drei Tickets für dieses vielversprechende Duell sichern. Vielversprechend deshalb, weil beide Vereine für ihre lautstarke Anhängerschaft bekannt sind. Doch auch hier folgte ein Dämpfer, als wir vernahmen, dass die Polizei den Gästen aus Sizilien ein Reiseverbot auferlegte.

Der Weg zum Stadion führt durch die anschauliche Innenstadt, wo die italienische Leichtigkeit durch über die Strassen gespannte Wäscheleinen und energische Hupeinlagen in den engen Gassen in vollen Zügen zu spüren ist. Vor Ort angekommen, gesellte sich unser Trio auf die unüberdachte Gegentribüne, die bereits gut gefüllt war. Auch heute brannte die Sonne wieder mit all ihrer Kraft und jeder war gut beraten, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Der Gästeblock wurde diesen Sonntag an den regionalen Fussballnachwuchs abgetreten und dieser vermochte uns mit Schmährufen gegen Catania aus hundert Kinderkehlen zum Schmunzeln bringen. Tiefere Töne gab sah von gegenüber im Heimblock zu vernehmen, wo die Tifosi zum verspäteten Anpfiff eine Blockfahne mit der Aufschrift «Ultras» präsentierten. Dazu zündeten sie diverse Rauchtöpfe in den Farben rot, grün und gelb, was vor 1’908 Zuschauern für einen gelungenen Auftakt sorgte. Auch in der Folge gelang es der «Curva Sud» zu überzeugen. Abwechslungsreiche Melodien, eine hohe Mitmachquote sowie Rhythmen zum Mitwippen können ihr von uns attestiert werden.

Lediglich die Mannschaft vermochte die engagierte Unterstützung nicht in Tore umzumünzen und musste sich auf der künstlichen Unterlage gegen einen harmlosen Gast aus Sizilien mit einem dürftigen 0:0 zufriedengeben.