Durch die passende Terminierung und der Nähe zur Spielstätte von Spartak, wo am späteren Abend der Klassiker gegen Zenit St. Petersburg steigt, fand das Heimspiel von Strogino Moskau Platz im Tourplan.

Wirklich viel weiss ich über den Gastgeber aus dem gleichnamigen Moskowiter Quartier nicht zu erzählen. Ausser, dass er mit Gründungsjahr 2010 verhältnismässig jung ist und seine Heimspiele im Stadion «Yantar» austrägt, was dem deutschen Wort für «Bernstein» gleichkommt. Den Gegner in diesem Kellerduell der dritten Liga stellte die Mannschaft aus Orekhovo-Zuyevo, einer Industriestadt rund achtzig Kilometer vor den Toren Moskaus. Deren Geschichte reicht exakt 101 Jahre weiter zurück als diejenige des Gastgebers und findet ihren Höhepunkt 1962, als der Verein den Final des Sowjetischen Fussballpokals erreichte.

Bei Nebel und Schneeregen zog es am heutigen Sonntag nur 70 Zuschauer ins Stadion, das inmitten einer trostlosen Plattensiedlung unmittelbar am Ufer der Moskwa liegt. Der Eintritt war frei, lediglich einer genauen Leibesvisitation durch die Staatsmacht musste ich mich unterziehen. Die Zuseher auf der Tribüne, die an das Clubheim angrenzt, sahen ein Strogino, das auf künstlicher Unterlage dank zwei späten Toren zu einem verdienten 2:1 kam. Mit dem Tram und der U-Bahn ist es anschliessend nicht mehr weit bis zur Otkrytije Arena, dem neuen Zuhause von Spartak Moskau. Hier stand nun der brenzligste Teil der Reise bevor.