Hier kommt – ganz ohne Vorwarnung – mein persönliches Opus magnum in Sachen Spielbesuche. Ein Bericht aus der dritten indonesischen Liga von einem Mittwochnachmittag im Süden der Hauptstadt Jakarta.

Wider Erwarten wurde das anvisierte Heimspiel Persijas zwei Tage vorher vom Stadion in Bekasi unverständlicherweise ins Nationalstadion verlegt. Da ich keine Lust auf ein fast leeres Stadion hatte, das ich einige Tage später im Zuge der WM-Qualifikation besuche, hielt ich Ausschau nach Alternativen. Diese sind an einem Wochentag selbst in der Metropole Jakarta rar gesät, wenn man gewisse Ansprüche an die Veranstaltung hegt. Heisst in meinem Falle, dass der Platz über eine Tribüne verfügen und sich keine Jugendmannschaften duellieren sollen.

Fündig wurde ich in einem Drittligaspiel; die Infos zum Austragungsort präsentierten sich jedoch widersprüchlich. Um Planungssicherheit zu schaffen, machte ich mich nach der Ankunft direkt auf zum Stadion, wo ich mich mit dem Übersetzer in der Hand auf dem Platz stehend mit einem Trainer des lokalen Nachwuchses sprechend, wiederfand. Zu meiner Freude bestätigte er mir das angepeilte Spiel, allerdings zu einer anderen Uhrzeit – eigentlich nichts Erwähnenswertes hier.

Nach einem Rundgang mit Essenstop in der ärmlichen Gegend kehrte ich zum Stadion Ceger zurück. Im Vergleich zum ligatechnischen Pendant in Jogjakarta verfügte das Duell hier auch über Linienrichter, jedoch fehlte die Einlaufsmusik sowie die Bandenwerbung. 60 Zuschauer sind es, die den kurzen Ballstafetten auf dem Acker Beachtung schenken, wobei Acker eindeutig einen Euphemismus für den braunen Untergrund darstellt. Zeitweise erinnerten die Spielzüge mehr an Beachsoccer, bei dem die Akteure versuchen, den Ball solange wie möglich in der Luft zu halten, um zu verhindern, dass er in irgendeine Richtung davonspringt.

Wenig verwundernd, dass die Gastgeber mit den schwierigen Bedingungen besser zurechtkamen und mit einer Führung im Rücken in die Pause gingen. Für mich blieb so kurz Zeit, die zahlreichen Fotowünsche der Lokaljugend zu erfüllen, während die älteren Semester im Schatten auf den Bananenblättern sassen. Nach Wiederanpfiff entschied ein Abstimmungsfehler in der Verteidigung von PCM das Spiel vorzeitig und letzlich sorgte eine schöne Kombination zum 3:0 für ein eindeutiges Schlussverdikt. Mit dem Taxi ging es im Anschluss zur Gambir Station und per Zug weiter nach Bandung, wo übermorgen das Team aus Sleman seinen nächsten Auftritt hat.