Um in diesen Beitrag zu starten, ist eine Rückblende in den Monat Juli des vergangenen Jahres nötig. Damals verletzte ich mich unglücklich beim firmeninternen Fussballturnier im Berner Wankdorf. Die Ärzte im Krankenhaus diagnostizierten mir eine Prellung im Kniebereich, sodass die Reise nach Norwegen zum Spitzenspiel Valerenga gegen Rosenborg Trondheim am Folgetag nicht gefährdet sein würde.

So stellte ich am Vorabend – zwar mit Schmerzen aber doch frohen Mutes – den Wecker für den frühen Hinflug gestellt. Als dieser um fünf Uhr schliesslich klingelte, zwang ich mich aus dem Bett. Dieses Unterfangen rief jedoch höllische Schmerzen im Knie hervor, sodass ich für König Fussball arg auf die Zähne beissen musste. Im gleichen Stil ging es weiter, ehe ich an der Tür angelangt das Unterfangen und damit ein gültiges Flug- und Matchticket aufgrund zu starker Schmerzen endgültig abbrechen musste. Stattdessen suchte ich wenig später erneut einen anderen Arzt auf, der mein Knie genauer untersuchte. Mittlerweile, knapp 15 Monate später, weiss ich, dass ich damals beinahe mit einem Kapsel-, Kreuzband- und Meniskusriss nach Norwegen gereist wäre. Trotz allem war es rückblickend also eine vernünftige, wenn auch schwere Entscheidung.

Meine Rechnung mit dem Ullevaal Stadion in Oslo blieb damit allerdings offen und umso mehr freute ich mich, als sich das Heimspiel von Valerenga perfekt in unsere Tourplanung eingliedern liess. So machten sich am Spieltag Flavio und ich auf den Weg vom Stadion von Lokomotiv Oslo in Richtung Nationalstadion. Am Ziel angekommen, erwarben wir zwei Tickets für die Gegentribüne. Bereits zu diesem Zeitpunkt fiel uns die grosse Anzahl an mitgereisten Fans aus der Stadt Bergen auf. Diese verdienen sich deshalb Respekt, weil es sich hier um eine siebenstündige Anreise handelt. Schlussendlich waren es an die tausend Leute, die im Gästeblock für Stimmung sorgten und zum Spielbeginn ein schönes Intro in den Clubfarben präsentierten. Gegenüber fanden sich rund dressig supportwillige Valerenga-Fans im Casual-Look ein, die in ihren Supportbemühungen vom Unterrang der Haupttribüne unterstützt wurden, die als eigentlicher Fansektor gilt.

Unterhaltsam präsentierte sich bei strahlendem Sonnenschein auch die Partie vor 9’866 Zuschauer auf dem satten Grün, bei der die Akteure mit Traumtoren und späten Siegtreffern für einen geglückten Spielbesuch mit dem besseren Ende für die Hausherren (3:2) sorgten.