Selbst Wikipedia weiss über den Austragungsort keine fünf Sätze zu berichten; vom Heimteam ganz zu schweigen. Es liegt also an mir, die Gemeinde in der Provinz Varese kurz zu beschreiben. Ab dem Grenzübergang nahe Mendrisio gilt es eine halbe Fahrstunde einzurechnen, ehe sich das Ortsschild von Venegono Superiore vor einem auftut. Hier im Norden der Lombardei herrscht Tristesse: kahle Hausmauern, bissiger Wind und schlechte Strassenbedingungen. Es ist einer dieser Momente, in denen man die Grundsätze des eigenen Hobbys hinterfragt und die Mitfahrer ernsthaft bemitleidet.

So „schlimm“ wie die Umstände neben dem Platz war das anschliessende Serie-D-Duell glücklicherweise nicht. Von der schmucken Tribüne aus wurden wir gemeinsam mit 400 Zuschauern Zeuge einer erlebnisreichen Partie. Trotz schlechter Platzierung in der Tabelle der vierten Liga war Varesina spielbestimmend, sündigte jedoch mehrmals fatal im Abschluss. Besser macht es in der Schlussphase der eingewechselte Stürmer der Gäste, der aus Abseitsposition zum 0:1 traf. Da hatte der Linienrichter geschlafen, nicht aber die restlichen Anwesenden, die nun gut am Rad drehten. „Mentalita Ultrà“ änderte aber nichts mehr an der Tatsache, dass Oltrepo die drei Punkte zurück nach Voghera in die Poebene nahm.