Kriminaltango in Taverne, zwei dunkle Gestalten legen auf dem Heimweg einen Zwischenstopp auf halber Strecke zwischen Lugano und Bellinzona ein. Zwar glaube ich kaum, dass das Dörfchen im Tessin als Inspirationsquelle für den bekannten Hit von Hazy Osterwald diente – obwohl der Vater des Schweizer Musikers einst selbst als Nationalspieler die Fussballschuhe geschnürt hatte.

Nach dem gestrigen Derby in Mendrisio stand nun das nächste Lokalduell an. Im Kampf um einen Platz in der Hauptrunde des Schweizer Cups empfingen die Gelb-Schwarzen den Ligakonkurrenten aus Ascona. Dementsprechend ausgeglichen präsentierte sich das Gezeigte auf künstlicher Unterlage. Doch plötzlich glühende Blicke, steigende Spannung, und in die Spannung, da fällt ein Schuss: das 1:0 für Taverne ist Tatsache. Dass sich daran bis zum Schlusspfiff nichts mehr ändert, freut die rund 100 Zuschauer auf den neuen Sitzschalen in den Vereinsfarben, die den Erdwall seit Kurzem aufwerten. Die Anlage komplettiert ein kleines Vereinsheim. Ich hüte mich jetzt davor, dies eine „Taverne in Taverne“ zu nennen. Wäre ja einmal mehr zu trivialer und qualitativ ungenügender Hobby-Journalismus.

Die Heimfahrt erschwerte Schneeregen und doch erreichten wir um Mitternacht früher als erwartet die Gallusstadt. Beifahrer Marty wachte wie von Zauberhand auf der Höhe der entsprechenden Ausfahrt auf. Damit neigen sich die zwei Tage mit drei Spielen dem Ende zu. Morgen geht es aber bereits wieder los in Richtung Niederösterreich; es wartet ein weiteres Fussballabenteuer. Abend für Abend, immer das Gleiche, denn dieser Tango geht nie vorbei.