Südlich von Wien in der Industriezone gelegen, findet der Fussballfan die Heimat von Admira Wacker. Eine Tramverbindung ab der Wiener Oper führt direkt nach Maria Enzersdorf, wo das Stadion des Erstligisten unweit der Haltestelle zu finden ist. Neben einer grossen Haupttribüne lassen nur die Hintertorseiten mit ihren überdimensionierten Werbeflächen sowie die Ersatzbänke auf der Gegengerade besonders anmuten.

Vor der Jahrtausendwende sorgte der kleine Fussballverein gar auf europäischer Ebene für Furore, hat es anschliessend aber Mäzen Richard Trenkwalder zu verdanken, dass der Spielbetrieb überhaupt gewährleistet werden konnte. Nach dessen gesundheitlichem Ausschneiden hat ein neuer Werbeträger den Platz im Vereinsnamen und Clubemblem übernommen. Was in der Schweiz zum Glück undenkbar wäre, ist hierzulande keine Seltenheit.

Trotz diesen Umständen hat sich eine kleine Fanszene im Schatten der beiden Wiener Clubs dem Support verschrieben, was erfreulich ist. Schade jedoch, dass sie sich bei der überschaubaren Grösse in drei Gruppen aufteilt. Aus Linz reisten deutlich mehr Anhänger an, schliesslich stand das Direktduell um einen Platz in Europa an. Die Athletiker schienen mit diesem Druck besser umgehen zu können und gingen bereits früh mit 0:1 in Führung. Der Treffer schien jedoch keiner der beiden Mannschaften gut bekommen zu sein. Im Gegenteil, das lahme Duell war eines diese Spiele, bei denen man als Fan am liebsten auf den Rasen rennt und die Akteure kräftig wachrüttelt. Da dies wenig überraschend nicht geschah – ein Stadionverbot zu risikieren ist eine solche Aktion nicht wert – sahen die 2’500 Zuschauer keine weiteren Tore mehr. Da wäre ein Besuch in Ljubliana mit den Freunden aus Maribor heute definitiv die bessere Alternative gewesen. Leider fiel diese Option kurzfristig ins Wasser und auch das Derby in Budapest wurde im „falschen“ (da bereits besuchten) Stadion ausgetragen.