«In der Regel mit einem langen Eisbad – aktuell aber gar nicht.» So antwortet Maximilian Krämer im Programmheft auf die Frage, wie er nach einem Spiel am liebsten entspannt. Der Mittelstürmer von Arminia Ludwigshafen hat derzeit zurecht allen Grund zur Sorge – sein Team steckt in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar mitten im Abstiegskampf.
Wenig überraschend verfolgen nur 245 Zuschauer die fünftklassige Partie in der mit rund 177’000 Einwohnern zweitgrössten Stadt des Bundeslandes. Das liegt nicht nur am sportlichen Tief der Arminia: Mit dem SV Waldhof sowie den Adlern Mannheim ziehen gleich zwei Grossklubs auf der anderen Rheinseite die meisten lokalen Sportfanatiker an.
Dabei zählt das Südweststadion zu den wenigen echten Sehenswürdigkeiten der noch jungen Stadt. Einst aus Trümmerschutt wieder aufgebaut, trug es früher den Namen Adolf-Hitler-Stadion, beherbergte Pokal- und Ligaendspiele – und lockte bis zu 83’000 Zuschauer an. Auch internationale Musikgrössen traten hier auf.
Heute ist das Stadion grösstenteils gesperrt und überwuchert, nur die Haupttribüne und ein kleiner, sanierter Teil der Gegengerade sind noch nutzbar. Neben der Arminia spielt auch der SV Südwest auf dem Areal, ebenfalls in einer sehenswerten Spielstätte. Für Arminia Ludwigshafen dient der in die Jahre gekommene Bau allerdings nur als Ausweichstätte bei Spielen gegen prominentere Gegner mit Gästefans – so wie heute gegen den Lokalmatador Wormatia Worms, der einige Anhänger, darunter rund 25 aktive «Sups», mitgebracht hat. Ansonsten tragen die Arminen ihre Heimspiele im Stadtteil Rheingönheim aus, der auch im Vereinswappen verewigt ist.
Gegen Worms, das im Fernduell mit der TuS Koblenz um den Regionalliga-Aufstieg kämpft, erwischen die Gastgeber einen starken Tag. Mit Kampfgeist, einem gehaltenen Elfmeter und trotz spätem Platzverweis gelingt ein verdienter 2:1-Sieg – ausgerechnet gegen ein Spitzenteam. Maximilian Krämer, Torschütze zum 1:0, darf sich damit endlich wieder auf sein Eisbad freuen.












