Young Boys Bern - FC St.Gallen

Früh ging es an diesem Sonntag gemeinsam mit siebenhundert St. Galler nach Bern – neun Wagen voll mit mehr oder wenigen optimistischen Fans. Nach Zwischenstopps in Gossau, Flawil, Uzwil und Wil, erreichten wir kurz nach dem Mittag den Bahnhof Bern Wankdorf. Nun machten wir uns zu Fuss auf die kurze Streck bis zum Stade de Suisse.

Obwohl das Stadion über zwei Ränge verfügt, wird von den meisten Gästefans nur der obere Rang genutzt. Es sei denn, ein Auswärtsteam bringt derart viele Fans mit, um beide Ränge zu füllen. Im Voraus einigten sich die Fanlager darauf, während der 10. und 20. Spielminute auf Support zu verzichten. Das Spiel begann um 13:45 Uhr und 15’192 Zuschauer sahen eine über weite Strecken enttäuschende Partie, die YB schlussendlich mit 2:0 gewann.

Speziell am Spiel waren einzig die Zeit, in der die Fans streikten. Die St.Galler traten in den Sitzstreik und die Berner verliessen gar den Fanblock, nachdem sie ein Plakat mit konkordatnein.ch aufgehängt haben. Dieses Konkordat sieht eine Verschärfung der Sicherheit in und um die Stadien vor, die von den Fans als Verletzung der Grundrechte taxiert wurde. Nach dem Spiel gab es für die Gästefans wir immer eine halbstündige Blocksperre abzuwarten, ehe wir mit dem Zug um 19:00 Uhr wieder ins heimische St.Gallen zurückkehrten.


FC Augsburg - FC Schalke 04

Schon früh war mir klar, das ich einmal ein Spiel in der Bundesliga sehen möchte. Ende Januar 2013 habe ich mir diesen Wunsch erfüllt und bin gemeinsam mit einem Schulkollegen mit dem Zug nach Deutschland gefahren, um mir das Spiel zwischen dem FC Augsburg und Schalke 04 anzuschauen. Bei Minustemperaturen sahen wir gemeinsam mit den 28’553 Zuschauern wie sich die Mannschaften torlos 0:0 trennten, wobei das Heimteam deutlich mehr vom Spiel hatte. Die grösste Chance vergab Sascha Mölders in der 69. Minute, als er nur den Pfosten traf. Die Begegnung hatte spielerisch kaum Höhepunkte zu bieten und lebte eher von der Spannung und vom Kampf.

Das Stadion, das den Namen SGL Arena trägt, wurde 2009 eröffnet und die Kosten für den Bau beliefen sich auf 45 Millionen Euro. Es ist das erste klimaneutrale Fußballstadion der Welt. Nach einem schönen Tag im Süden Deutschlands ging es am Abend zurück in die Schweiz. Den einzigen Wermutstropfen stellte das fehlende erste Bundesliga-Tor dar.


Brentford FC - Crawley Town

Bei spontanen Ferien auf der Insel konnte der Premier League Spielplan leider nicht beachtet werden. So musste man sich mit einem Cupspiel um die Johnstone’s Paint Trophy zwischen Brentford und Crawley zufrieden geben. Die beiden Mannschaften haben sich am Wochenende vorher bereits gegenüber gestanden, zudem fand das Spiel an einem Dienstagabend statt. Dies sind Gründe für eine tiefe Zuschauerzahl von lediglich 2’739 Zuschauern. Die beiden Mannschaften kämpfen in der Football League One um Punkte. Diese Liga belegt Rang 3 in der englischen Hierarchie der Fußballligen.

Das Spiel hatte wenig Höhepunkte, Brentford gewann 1:0 durch ein Tor von Sam Saunders in der 73. Minute. Die Mehrheit der Zuschauer waren froh, dass ihnen so die Verlängerung erspart blieb. Das Stadion liegt circa 30 Kilometer vom Zentrum von London entfernt, ist jedoch per Zug bequem erreichbar. Der Griffin Park, wie der Name des Stadion lautet, hat eine Kapazität von 12’200 Zuschauern. Besonders zu erwähnen gilt es die Eintrittspreise. Die Clubleitung hatte aufgrund der unglücklichen Spielzeit die Preise stark reduziert. Minderjährige bezahlten 1 Pfund Eintritt, Erwachsene mussten mit 5 Pfund Schmerzensgeld Vorlieb nehmen.


SC Brühl - FC St.Gallen

Erstmals seit 40 Jahren trafen der SC Brühl und der FC St. Gallen wieder in einem Ernstkampf aufeinander. Zu diesem lang ersehnten Stadtmatch kam es, weil der SC Brühl SG in die Challenge League aufgestiegen ist und weil der FC St.Gallen aus der Super League abgestiegen ist.

Das Spiel war ausverkauft und es mussten zusätzliche Tribünen aufgestellt werden. Schlussendlich konnte der FC St.Gallen, wessen Startformationen fünf Mal so viel wert war wie die des Rivalen, das Spiel mit 3:1 zugunsten des Favoriten entscheiden. Franck Etoundi in der 6. Minute, Philipp Muntwiler in der 20. Minute und Oscar Scarione in der 63. Minute schafften die klare Differenz. In der 81. Minute gelang dem Amateurspieler und Briefträger Alban Morina der verdiente Ehrentreffer. Der erste Stadtmatch seit 40 Jahren ging vor 5’500 Zuschauern im alt ehrwürdigen Paul-Grüninger Stadion ging also bei prächtigem Spätsommerwetter problemlos über die Bühne. Auch zu erwähnen gibt es den Spieler Marc Zellweger der mit dem SC Brühl SG auf seinen langjährigen Arbeitgeber, dem Stadtrivalen FC St.Gallen traf.

Für viele ältere Personen war mit diesem Stadtmatch ein Traum in Erfüllung gegangen, war der letzte Stadtmatch nunmehr 40 Jahre her. Deshalb fand ich es persönlich besonders schön, dass meine Oma, die bereits den letzten Stadtmatch gesehen hatte, mit von der Partie war.


FC Wil - FC St. Gallen

Als kleiner Nachtrag folgt hier der Bericht zum Ostschweizer Derby gegen den Rivalen aus Wil. Die Fotos dazu sind mir vor einiger Zeit in die Hände geraten. Sie sind von schlechter Qualität. Darauf sollte das alte Bergholz-Stadion zu sehen sein, das an jenem Tag mit vielen Gästefans aus der Ostschweiz gefüllt war. Sie trugen einen grossen Teil zur Kulisse von 4’800 Zuschauern bei.

Die Partie ist mir hingegen noch in meinem Kopf präsent. Nach einer schnellen Zweitoreführung (3. Minute Etoundi und 11. Minute Scarione) taten sich die St. Galler schwer und der FC Wil konnte sich aufrappeln und kam dank Toren von Dzengis Cavusevic in der 53. Minute und Claudio Holenstein in der 90. Minute noch zum 2:2 Ausgleich. Wie fest ich mich darüber geärgert hatte, weiss ich leider nicht mehr – vielleicht besser so. Immerhin noch besser als die unverzeihbare 11:3-Schlappe aus dem Jahre 2002 vor der Rekordkulisse von 7’300 Zuschauern.

Im Kader der Hausherren waren übrigens der eine oder andere Spieler zu finden, der heutzutage den Schritt in den „richtigen“ Profifussball geschafft hat. So spielt zum Beispiel Fabian Schär nicht mehr beim FCW, sondern im Nati-Dress und als Leaderfigur beim FC Basel. Guillaume Faivre hütet das Tor beim FC Thun und Anatole Ngamukol spielt heutzutage im blau-weissen Dress der Grasshoppers. Ein weiterer Beweis, dass der FC Wil als eine der Talentschmieden der Schweiz gilt sind auch die beiden FCW-Spieler Cavusevic und Rodriguez, die ja momentan beim FC St. Gallen ihr Zuhause gefunden haben. Bei unserer damaligen Equipe schaut es nicht besser aus. Neben Torwart Daniel Lopar gehört kein Akteur mehr, der an diesem Sonntag im August zum Einsatz kam, zum aktuellen Kader des FC St. Gallens. Zeiten ändern sich. Nicht nur bei den Spielern, sondern auch bei Spielstätte. Im Jahre 2013 wurde das legendäre Bergholz nämlich abgerissen und die moderne IGP Arena an selber Stelle aufgebaut. Wie diese aussieht, seht ihr hier.


FC Flawil - FC St. Gallen

In der ersten Runde des Schweizer Cups gastierte der FCSG beim Kantonsnachbarn aus Flawil – nicht nur geografisch, sondern auch fussballerisch eine kleinere Hausnummer. Entsprechend wäre alles andere als ein glasklarer Auswärtssieg eine Blamage. Die Fans der St. Galler machten sich mit dem Fahrrad auf den Weg zur Schützenwiese.

Für das Highlight des Jahres statteten die Verantwortlichen das Spielfeld mit Zusatztribünen aus, die wenigstens ein wenig „Stadionfeeling“ vermittelten und mit 4’000 Zuschauer für eine ansprechende Kulisse sorgten. Der siebtklassige FC Flawil hatte sich auch sportlich optimal auf den starken Gegner vorbereitet und überstand die Anfangsphase trotz sichtbarem Klassenunterschied ohne Gegentor. Dies änderte sich in der 25. Minute, als Sandro Calabro – der sich noch als riesiger Transferflop herausstellen sollte – zur Führung für die Gäste aus der Kantonshauptstadt traf.

Doch der Underdog gab nicht auf und wer die Geschichte von David und Goliath kennt, weiss was passieren kann, wenn man den Gegner unterschätzt. So auch die St. Galler denn in der 39. Minute traf Lucien Brunner für das Heimteam zum Ausgleich. Dieser blieb zumindest bis zur Halbzeitpause bestehen. Auch danach wehrten sich die Flawiler gegen die Profis bravurös und manch ein Anhänger der Grün-Weissen wurde nervös, als es auch nach 90 Minuten nur 1:1 stand. Der FC Flawil hat es also geschafft und den grossen FCSG in die Verlängerung gezwungen.

Dort machte sich dann der Kräfteverschleiss der Flawiler bemerkbar und der Bann wurde gleich reihenweise gebrochen. In der 99. Minute traf Sven Lehmann, drei Minuten später war Manuel Sutter für das 1:3 besorgt und Fabian Frei machte mit seinem Doppelpack in Minute 109 und 110 zum 1:5 endgültig alles klar. Das Endresultat verfälschte das Spiel damit, denn die Amateure hatten sich wacker geschlagen und gezeigt, dass der Cup noch immer seine „eigenen Gesetze“ besitzt.