Willkommen in Bandung, der drittgrössten Stadt Indonesiens! In den Bergen gelegen, ist sie vor allem für ihre Teeplantagen und zahlreichem Vulkanseen bekannt. Die wenigsten Touristen wissen um die Existenz des lokalen Erstligisten Persib, geschweige um diejenige des Farmteams.

Dieses spielte einst unter anderem Namen in Blitar, wechselte aus fadenscheinigen Gründen vor ein paar Jahren aber vom Osten in den Westen Javas, wo man im hinteren Tabellenfeld der zweiten Liga einem tristen Dasein frönt. Die Heimspiele gehen im ehemaligen Stadion von Persib über die Bühne, das spätestens seit der Dokumentation von FFA auf meinem imaginären Pflichtenheft während des Aufenthalts stand.

Am Vortag des Sleman-Auswärtsspiels sollte zufällig Bandung Blitar United, wie der Verein mit vollem Namen heisst, die Gäste aus Ciamis empfangen. Vor Ort sind an diesem Donnerstagnachmittag 548 Zuschauer, darunter eine stattliche Anzahl an Gästefans, die für den Eintritt umgerechnet keine Franken entlohnen und gar um Stimmung im Rund bemüht sind. Auch auf dem Rasen sind die Gäste die tonangebende Mannschaft. Kurz vor dem Pausenpfiff werden sie allerdings klassisch ausgekontert und spätestens nach dem Seitenwechsel hat sich das Blatt endgültig gewendet. Bandung ist nun am Drücker, kontrolliert das Spiel und kommt zum zweiten Treffer. In jener Phase werde ich von einem Fotografen angesprochen, der mir auf seinem Handy ein Foto zeigt, auf dem ich im Fernsehen zu sehen bin. Nach dem Bericht in einer Lokalzeitung in Malang folgt nun also mein indonesisches Fernsehdebüt als fussballerische Nebenattraktion.

In der Schlussphase bringt sich Ciamis durch eine unsportliche Aktion zurück ins Spiel. Ein vom gegnerischen Torwart ins Aus spedierter Ball wird trotz verletztem Akteur umgehend wieder ins Spiel gebracht und bringt den Anschlusstreffer zum 2:1. Die Heimakteure und die Zuschauer sind ob diesem Verstoss gegen die ungeschriebene Fairplay-Regel ausser sich und es kommt zu Rudelbildungen, die in etlichen Verwarnungen enden. Tatsächlich muss Bandung in der Folge mehrmals zittern, am Ende vermag dennoch die Gerechtigkeit in Person der Gastgeber zu siegen.