Samstagabend, 20 Uhr – Eine Uhrzeit, so möchte man meinen, die im Fussballuniversum ein volles Stadion garantiert. Nicht so in den nördlichen Ausläufern der thailändischen Hauptstadt. Hier versucht der Speaker wiederholt vergebens die wenigen Leute auf den Rängen für den Einlauf der Mannschaften zu Stimmung zu animieren. Der bittere Beweis, dass der Verein in der selbst auferlegten Aufgabe, einen für ganz Bangkok repräsentativen Verein zu schaffen, klar gescheitert ist.
Lediglich 2’312 Zuschauer sind es, wie Kumpane Heeb und ich später erfahren, die sich ins Stadion auf dem Gelände der Thammasat-Universität verlaufen haben. Rund 80 davon drücken dem Gästeteam aus Chainat die Daumen. Nebst ein wenig Gesang ist die Präsenz dieser Fans aber ähnlich sinnlos wie jene von der Gegentribüne. Ausgenommen sind hierbei drei unermüdliche Mädels im Cheerleaderinnen-Dress, die sich im schwülen Nieselregen ästhetisch bewegen.
Weniger mit Ästhetik vereinbaren lässt sich das Duell zweier deutscher Trainer unter uns, wo die Thais besonders im Abschluss eklatante Schwächen offenbaren. Trotz einem über weite Strecken lahmen Spiel finden aufgrund bescheidener Torhüterkünste zwei Schüsse den Weg ins Tor. Beide Male darf im Anschluss der Erstligist aus der Hauptstadt jubeln, was zum Schluss zu einem unspektakulären aber verdienten 2:0-Heimsieg führt.