Nahe der walisischen Grenze am Fluss Avon liegt mit Bristol die sechstgrösste Stadt des Vereinigten Königreichs. Diese Stadt besuchte ich bereits am Neujahrstag, damals aber unter Nachwehen der Silvesternacht, sodass wir direkt nach Ankunft das Stadion der Stadtrivalen Bristol Rovers ansteuerten.

So war ich nach erneuter Inspektion überrascht ob der Vielzahl an farbigen Häusern und der einladenden Hafenpromenade, die insbesondere im Sommer wohl viel Charme versprüht. Wer den Weg vom Stadtzentrum zum Ashton Gate, der Heimat der Robins (Rotkehlchen) im Süden der Stadt, zu Fuss hinter sich bringt, sollte mindestens eine halbe Stunde einplanen.

Vor Anpfiff machten wir es uns im Pub «The Rising Sun» gemütlich. Entgegen der Vermutung, die sich auf die Tatsache stützte, dass am Vorabend Heimfans eine Lokalität mit Fans aus der Hauptstadt angegriffen haben, blieb heute alles ruhig. Lediglich Thomas wurde von einem nervösen Polizisten bezüglich Herkunft und Vorhaben gefragt und angehalten.

Das überdimensionierte Stadion, das an eine Mischung aus Elland Road und Anfield erinnert, gefällt mir wegen seiner Doppelnutzung mit dem lokalen Rugbyverein nicht wirklich. Die Gänge rund um die Einlässe wirken modern und steril und auf dem Rasen irritieren die Linien der anderen Sportart. Die Gastgeber hinken in der laufenden Spielzeit ihren Ambitionen weit hinterher, während Millwall wie gewohnt mit limitierten Mittel um den Verbleib in der zweiten Liga kämpft. Daraus ergibt sich eine wenig packende Mischung, für die sich lediglich 18’814 Zuschauer begeistern können.

Ob es an der frühen Spielzeit am Sonntag oder am enttäuschenden «Following» der Londoner gelegen hat? Ich weiss es selber nicht. Auf jeden Fall entsprach das verdiente 1:1-Unentschieden nicht der Erwartungshaltung unserer kleinen Reisegruppe. Nach Spielschluss folgte die Busfahrt an den lokalen Flughafen und die Heimreise in die Schweiz.