Hinter den beiden grössten Vereinen der Stadt, Glentoran und Linfield, avancierten die Crusaders in der jüngsten Vergangenheit zum Aushängeschild im nordirischen Ballsport. Zwei Mal in Folge konnten die Rot-Schwarzen, dessen Name ein Tribut an die christlichen Kreuzfahrer ist, nun schon der Meisterpokal in die Höhe stemmen.
Auch in der laufenden Spielzeit haben die Crusaders den Platz an der Tabellenspitze inne und können mit einem Sieg gegen die Mannschaft aus dem Landesinneren den Vorsprung ausbauen. Ausbauen liesse sich auch die heutige Spielstätte, die neben einer Haupttribüne auf Höhe der Mittellinie noch über zwei Hintertortribünen sowie einer leicht versetzten Gegentribüne verfügt. Wird der nordirische Fussball aber nicht deutlich populärer, reicht die Anlage völlig aus, vor allem wenn sich wie heute nur gerade 820 Zuschauer ins Seaview Stadium verirren. Die wenigen Fans, die der eiskalten Bise und dem peitschenden Regen trotzten, sahen ein ungefährdetes 2:0 für den Favoriten. Unterhaltung bot nicht nur die gute Lage mitten im Quartier, sondern auch der Gästetorwart. Dieser war mit seiner Hintermannschaft nicht zufrieden und ging mit den einzelnen „Übeltätern“ hart ins Gericht; wenn nötig brachte er seinen Willen auch über den physischen Weg an den Mann.
Geholfen hatte es wenig, sodass es für uns keinen Grund mehr gab, hier länger zu verweilen. Den Abend verbrachten wir gemeinsam in der Innenstadt und nach einer kurzen Nacht reisten Flavio und ich wieder zurück in die Schweiz, während der Namensvetter noch einen Tag länger blieb, um die Basaltsäulen des Giant’s Causeways bestaunen zu können.