Der heimische Fussball wird ja quasi wenn dann nur noch unter der Woche beehrt, da man am Wochenende meist über die Landesgrenzen hinweg aktiv ist. So nimmt man Gelegenheiten wie die heutige gerne war, um einen heimischen Bolzplatz am Freitag noch vor Beginn des Wochenendes zu besuchen. Wobei so richtig weit weg vom vielzitierten Ausland in Form der „Grande Nation“ ist der heutige Austragungsort gar nicht einmal. Das Genfer Vorort Chene-Bourg liegt nämlich nur knapp zwei Kilometer von der französischen Grenze. Ebenfalls ganz in der Nähe zu finden ist die Heimat des heutigen Gästeteams, nämlich Veyrier. Von einem Derby zu sprechen ist dann abgesehen von der geografischen Nähe in dieser Spielklasse schlussendlich aber doch etwas zu viel.

Trotz dem Wochentermin verirrten sich knapp 200 Zuschauer in das Stadion Trois-Chênes (zu Deutsch „Stadion zu den drei Eichen“) welches jedoch mindestens zweitklassig sein könnte und dort am ehesten der Spielstätte des FC Aaraus gleicht. Die erfolgreichen Zeiten sind hier am Tor zur Calvinstadt aber vorbei und man ist froh, dass man zumindest den heutigen Anwesenden prächtige Grillwaren servieren darf und so etwas Geld in die Kassen spülen kann. Dazu ein Gespräch mit einem ehemaligen englischen Proficoach und ein kühles Super Bock. Der gute alte Herr hiess übrigens Frank McDonald (welch klingender Name) und siedelte nach dem zweiten Weltkrieg in die Schweiz über und geniesst bei erstaunlicher Vitalität nun seinen Lebensabend.

Ach, wie ich diesen Amateurfussek gerade darum doch so liebe! Die Partie ging übrigens dank einem späten Treffer verdient mit 1:0 an das Heimteam, während sich die Gäste im Norwich-Look noch glücklich schätzen können, hier nicht mehr als einen Treffer eingeschenkt bekommen zu haben. Die Trikots der Gastgeber erinnern übrigens sehr an das Produkt aus Salzburg; somit gehen immerhin trikottechnisch die Punkte ins Nachbardorf.

Einen etwas weiteren Heimweg hatte ich vor mir, den man nach dem Schlusspfiff auch prompt in Angriff nahm und kurz vor Mitternacht konnte die Wohnungstür für einen somit garantiert ungestörten Schlaf verriegelt werden.