Erst während der Taxifahrt und einem Kontrollblick auf die Spielpaarung wird uns bewusst, welch brisante Ausgangslage das avisierte Duell bereithält: Mit einem Sieg würde Eyüpspor den erstmaligen Aufstieg in die höchste Liga realisieren, während der Gast aus Izmir bei einer Niederlage den Gang in die Drittklassigkeit anzutreten hätte.

Davon ist am Ufer des Goldenen Horns einige Stunden vor Anpfiff wenig zu spüren: Trotz der Lage im Herzen von Istanbul wirkt Eyüpsultan wie eine Oase innerhalb jener hektischen Metropole, die drei Mal so viele Einwohner wie die Hauptstadt Ankara aufweist. Auch das Stadion hinterlässt mit seinem Häuserpanorama und dem Tribünen-Imitat in Form einer Abdeckplane auf der Gegengerade einen behüteten Eindruck. Nur gerade 2500 Zuschauer finden denn auch in dessen Innern Platz, wobei 20 davon aus der Hafenstadt im Westen der Türkei stammen und im streng bewachten Gästeblock verweilen. Nebst der hohen Polizeipräsenz hauchen die zwei Stimmungszentren an den Enden der Haupttribüne der Anlage mehr Leben als bei gewöhnlichen Heimspielen ein.

Trotz des grossen Drucks gelingt dem Heimteam um Trainer Arda Turan mit einem 4:1-Sieg bereits sechs Runden vor Schluss souverän der Sprung in die Süper Lig. Für Altay, das einzig die Anfangsphase der Partie ebenbürtig zu gestalten vermochte, erfolgt Wochen später zumindest die Versöhnung mit dem Ort des Abstiegs: Ein Abzug von neun Punkten aufgrund von Verstössen gegen die Lizenzanforderungen hätte eine fulminante Aufholjagd in der Schlussphase der Saison sowieso torpediert.