Um ein Haar wäre dieses Testspiel dem Entschluss zum Opfer gefallen, bei den hohen Temperaturen das kühle Nass vorzuziehen. Und dies obschon ich mir die Partie bereits früh im Kalender eingetragen hatte. Schliesslich sind es solche Spiele, die für grösseren Zuschauerandrang in den sehenswerten Amateurstadien Süddeutschlands sorgen. Zu diesen gehört unumstritten auch das Illerstadion in Kempten. Neben einer Sitzplatztribüne ist hier rund um die Laufbahn ein weitläufiger Erdwall zu finden.
Weil der lokale Oberligist kaum das grosse Geld verdient, haben sich die Veranstalter wohl gedacht, den Eintrittspreis auf stolze 10 Euro festzulegen. Jedoch ist mit dem FCA der Verein zu Gast, zu dem ich gewisse Sympathie hege und auch die Kombination aus hohem Eintrittspreis und hoher Temperatur brachte mich schliesslich nicht von meinem ursprünglichen Vorhaben ab.
So kreuzte ich nach knapp zweistündiger Anfahrt pünktlich am Ort des Geschehens auf. Neben Eventpublikum hatten unter den 556 Zuschauern auch viele Kinder den Weg ins Stadion gefunden. Ein gelungener Schachzug der Lobbyisten vom FCA also, die sich mit einer Hüpfburg neben dem obligaten Fanshop familienfreundlich zeigten. Die lahme Darbietung auf dem satten Grün fand ihren Höhepunkt in einer gelungenen Kombination des österreichischen Zweitligisten, dem mit dem 0:1 das einzige Tor des Abends gelang. Während sich Wacker bereits gut eingespielt zeigt, ist den Fuggerstädtern anzumerken, dass für sie die Vorbereitung erst wieder begonnen hat. Zu allem Übel hin verschoss Augsburg sogar noch einen Elfmeter.
Mit dem Schlusspfiff war das Signal für die Heimfahrt nach St. Gallen gegeben, auf der das offene Dach im Cabriolet immerhin noch ein wenig für das vermisste Gefühl der Erfrischung sorgen konnte.