Mit einem Wochenende in München mit Freunden und einem Besuch im Augsburger Rosenaustadion überbrückte ich die Länderspielpause. Der fussballerische Teil der Reise beginnt am Samstagmittag am Bahnhof von München, von wo aus es eine halbe Stunde dauert, ehe der Fahrgast Augsburg erreicht. Übrigens: Die im letzten Beitrag gestartete Serie zweideutiger Ortsnamen reisst nicht ab, wie ihr hier sehen könnt.

In Augsburg angekommen, fragt ich aus Neugier eine Frau hinter dem Steuer eines Taxis, was sie für die Fahrt zu Rosenaustadion wolle. 16 Euro sind zehn zuviel und so machte ich mich zu Fuss auf zur alten Heimat des FCA.

Hier wird dem Fussballfan zum Preis von fünf Euro Einlass gewährt. Obacht, wer plant seinen Velohelm mit ins Stadion zu nehmen! In den Augen des Augsburger Sicherheitsdienst stellt dieser ein zu grosses Sicherheitsrisiko dar und so musste der alte Mann vor mir seinen Helm doch tatsächlich kostenpflichtig aufgeben. Ich bin mir sicher, dass er das Ding ansonsten wutentbrannt über die breite Laufbahn auf einen der Spieler geschmissen hätte.

Spass beiseite, denn die Partie der Regionalliga Bayern beginnt mit einer Schweigeminute zu Ehren der Opfer des Flugzeugabsturzes von Germanwings. Danach war gemütliches Zurücklehnen bei frühlingshaften Temperaturen angesagt. Die erste Chance hatten die Gäste aus Nürnberg nach einer knappen Viertelstunde, deren Stürmer fand im FCA-Goalie aber seinen Meister. In der Folge war der Gastgeber das spielbestimmende Team, was die momentane Tabellensituation widerspiegelt. Trotzdem wünsche ich mir, dass landesweit keine Zweitmannschaften in den Profifussball aufsteigen, da dies aufgrund der fehlenden Attraktivität nicht nur den Traditionalisten Einnahmen nimmt, sondern weil ein Duell zwischen Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen einfach auch spannender ist, als dieses Spiel, das – auch in der Länderspielpause – nur gerade 360 Zuschauer anlockt.

Die wenigen Anwesenden durften sich in der 51. Minute ab dem wunderschönen Treffer von Johannes Müller ergötzen, der seine Rot-Grün-Weissen verdient mit 1:0 in Führung brachte. In der Folge änderte sich am Spielstand trotz Bemühungen auf beiden Seiten nichts mehr und der FCA kam in der alten Heimat zu einem verdienten Sieg. Highlight ist aber das Stadion mit seiner geschwungene Haupttribüne und den riesigen Steh- und Sitztraversen rundherum. Dass die Anzeigetafel von Hand bedient wird, rundet die Heimstätte der ersten Mannschaft bis vor sechs Jahren passend ab.