Ziemlich genau vor einem Jahr war man zusammen mit Kollegen im süddeutschen Ravensburg zu Gast. Dort wurde einem die gewünschte Partie der Oberliga allerdings auf der künstlichen Unterlage des Nebenplatzes serviert, da der Rasen dem plötzlichen Wintereinbruch nicht gewappnet war. Nun galt es also, so viel Ordnung muss sein, beinahe auf den Tag ein Kalenderjahr später mit denselben Leuten hinter das Unterfangen Ravensburg endlich einen Haken zu setzen.

Bis zum Spieltag selbst sah das Ganze dann auch sehr vielversprechend aus. Es reihte sich ein sonniger Tag an den nächsten. Damit es schlussendlich doch nicht zur Überfahrt ins Nachbarland kam sorgte ein Spontaneinfall von Petrus, der die weisse Pracht gegen das Wochenende hin in aller Menge vom Himmel fallen liess. Vorsichtig wie man ist wurde also nach dem überraschenden Schneefall umgehend die Vereinswebsite konsultiert und was sieht man da? In grossen Buchstaben ziert das Wort S P I E L A B S A G E die Hauptseite. Klasse!

Kommen wir zum eigentlich „lustigen“ Teil. Obwohl ich trotz „ernsthaften“ Bemühungen aus meinem „geliebten“ Freundeskreis immer noch nicht so richtig darüber lachen kann, da der dabei den Sand gesetzte Haufen Geld doch von stattlicher Grösse war. Doch die Geschehnisse der Reihe nach. Nach der grundlosen Absage des SFV der obengenannten Partie für den Samstag der Vorwoche schaute ich entrüstet Ausschau nach allfälligen Alternativen und landete beim Barragespiel zwischen der Ukraine und Slowenien. Bald war auch schon ein Flug gebucht und mühevoll Tickets organisiert. Um es kurz zu fassen. Im Anschluss klappte aber die Einreise nicht. So hiess es zuhause blieben. Und nachdem heute die Absage aus Ravensburg kam sieht man also doch noch die eigentlich geplante Partie. Zyniker werden ihre Freude haben.

Und so führte es uns also ins Fürstentum. An der heimischen Bushaltestelle wartend gesellte sich für die kurze Strecke bis zum Zuhause des Drittligisten SC Brühl noch Fussballer Atila dazu und sprach mich wohl aufgrund meines überraschten Blickes prompt an. Der Herr spielte nämlich vor nicht allzu langer Zeit einmal für den FC St. Gallen und hat nun das grosse Ziel dorthin zurückzukehren. Vom Einsatz und Willen sowie der Portion Bodenständigkeit würde der Brasilianer ja eigentlich ganz gut ins Kader passen.

Die Fahrt nach Balzers wie immer mit den Herren Lukas, Cedric und Noah unterhaltsam und feuchtfröhlich. Folglich verkam auch das Spiel bei beissender Kälte grösstenteils zur Nebensache. Besonders für den einen Herrn unseres Quartetts, der alkoholbedingt beinahe die ganze Spieldauer auf der Toilette verbrachte. Währenddessen sah das übriggebliebene Trio zusammen mit den 180 Zuschauern ein umkämpftes aber leider torloses Duell (0:0) zwischen dem Verein aus dem Fürstentum und demjenigen aus dem Fürstenland. Einzig die neue und unüberdachte Tribüne auf der einen Spielfeldseite sowie das verschneite Umland sorgten für die Lichtblicke.

Nach dem Spiel ging es in gewohnter Manier weiter, ehe man sich zurück in der Gallusstadt wieder trennte. Für mich ging es äusserst angeheitert mit einem anderen Kumpanen ins Kino um Zeuge zu werden, wie der britische Geheimagent James Bond einmal mehr erfolgreich gegen das Böse kämpft und dabei dem Alkohol (in ähnlicher Manier wie wir am heutigen Nachmittag) seine Treue schwor. Die Vorbildfrage scheint somit also auch geklärt!