Und alle reden sie von der Klimaerwärmung. Ja, gerne! Nur wo? In der letzten Zeit wird die Schweiz von einer besonderen Kältewelle heimgesucht und trotzdem wird weiterhin den eisigen Temperaturen getrotzt und in ein paar Orten sogar noch Fussball gespielt. So auch in der Hauptstadt, wo ein Testspiel des drittklassigen FC Breitenrain auf den Freitagabend angesetzt wurde. Für mich also verlockend, das Wochenende mit einer netten Partie zu beginnen und dabei den achten Ground der Promotion League zu sammeln und diese dritte Liga somit bis zur Hälfte (8/16) zu komplettieren.
So ging es also kurz nach 18 Uhr per Zug in Richtung Bern. Während der Fahrt bekam ich die Nachricht eines Kumpels, (Name der Redaktion bekannt ;-)) was ich gerade so tue. Er sei gut angeheitert am Geschäftsessen in Zürich und auf meine Antwort, dass ich mir ein Spiel in Bern anschauen wolle, erklärte er sich kurzentschlossen (wohl im Rausch) dazu bereit, mich zu begleiten. Er stiess dann auch tatsächlich in der Pause dazu.
Die Spielstätte der Berner befindet sich mitten in einem Quartier und ist vom Bahnhof aus bequem per Bus zu erreichen. Vor Ort erwartet einem eine kleine aber charmante Holztribüne sowie eine künstliche Unterlage. Vorteil ebendieser ist es, dass auch in Wintermonaten wie diesen Spiele ausgetragen werden können. Der Gegner am heutigen Abend war der FC Münsingen, ein relativ kleiner Stern am Schweizer Fussballhimmel. Dies könnte sich aber ändern, denn die 5. Liga-Kicker sorgten im Cup für eine Sensation und treffen nun im Viertelfinal auf den nationalen Krösus FC Basel. Mir wäre es natürlich ganz recht, wenn die Hobbykicker dem Favoriten da ein Bein stellen würden. Die Partie selbst wurde trotz der Kälte sehr intensiv geführt, mit dem besseren Ende für die Hausherren, die schlussendlich trotz verschossenem Penalty mit 4:2 Toren als Sieger vom Platz gingen. Nach 86 Minuten erlöste der Schiedsrichter die circa 50 frierenden Zuschauer dann frühzeitig und wir machten uns auf den Weg zurück zum Bahnhof.
Meinem Kumpel offerierte ich kurzerhand die Möglichkeit bei mir zu übernachten, da die Fahrt nach St. Gallen zurück mehr als doppelt so lange dauern würde als die nach Lausanne. Er nahm die Offerte dankend an und schlussendlich hockte man zu dritt im Zug in die Westschweiz, denn für Samstag war ein Ausflug mit Kollege Luigi ins französische Alpenstädtchen Annecy geplant.