Der Mai sollte mit einem Spiel der Gambrinus Liga in Tschechien enden und so war an diesem Tag ein Ausflug nach Brno geplant, hinter Prag die zweitgrösste Stadt des Landes. Dass beim Reisen nicht immer alles wie gewünscht läuft, erfuhren wir kurz nach der Grenze, als mich der Kontrolleur im Zug darauf hinwies, dass ich lediglich die Platzreservierung anstatt die Tickets ausgedruckt hatte. Damit schien die Reise für uns bereits in Břeclav zu Ende. Wider Erwarten gelang es uns aber in den wenigen Minuten, in denen der Zug am Bahnhof stand, an einen Schalter zu rennen und drei Tickets zu erwerben – selbst der Kontrolleur war beeindruckt.

In Brno angekommen, besuchten wir die Kathedrale St. Peter und Paul, die einen guten Anhalts- und Aussichtspunkt bietet. Einige Fotos später sassen wir dann aber doch im Tram zum Stadion Srbská, das im Norden der Stadt liegt. Tickets gab es hier für 45 Kronen (zwei Franken) für einen Sitzplatz auf Höhe der Mittellinie. Und nach einem Monat Absenz genoss ich sogleich wieder eine feine Klobasa vom Holzkohlengrill.

Wer guten Fussball sehen will, muss definitiv nicht nach Tschechien reisen. Das einzige Tor zum 1:0 fiel hier rund 20 Minuten vor Schluss und passend zum Spiel sprach mich genau in diesem Moment ein Einheimischer an und ich verpasste die Szene. Viel eher besticht hier das alte Stadion, in dem sich heute 2’862 Zuschauer eingefunden haben und das über eine überdachte Hauptribüne und ein rotes Oval mit Sitzschalen und Stehtraversen verfügt. Auf Fanebene war heute leider wenig los, abgesehen von einem Typen, der sinnlos eine Fackel zündete.

Zum Schluss der Partie folgte das eigentliche Highlight, als die Spieler zum Saisonende ihre Trikots und Ersatzhosen verschenkten. Prompt fingen Marc und ich je ein Exemplar. Das Spezielle daran war meine Hose von Marek Kascak, der von Spartak Trnava zu Zbrojovka Brno gewechselt ist. Speziell deshalb, weil wir an diesem Tag eigentlich nach Trnava wollten, uns aufgrund des dortigen Stadionumbaus aber für die Variante Brno entschieden.