Mit dem Stadio comunale in Chiasso sollte ich diesen Samstag das vorletzte fehlende Stadion der Challenge League Liga besuchen und am Sonntag in Biel gar die Liga komplettieren. So sah der Plan aus.

War ich am Vorabend noch im Hochjura zu Gast, ging es heute in die südlichste Gemeinde der Schweiz. Dort spielt der FC Chiasso als graue Maus der zweiten Liga jede Saison um den Klassenerhalt, obwohl die Tessiner mit Ex-St. Galler Alberto Regazzoni und Weltmeister Gianluca Zambrotta als Trainer prominent besetzt sind. Zu Gast ist der FC Lausanne-Sport, der den Abstieg aus der Super League im Vorjahr nicht verhindern konnte und als Favorit in die Saison gestartet ist. Doch auch in der zweiten Spielklasse läuft den Romands nicht wie gewünscht; sie liegen im Mittelfeld der Tabelle ohne reelle Chancen auf den Wiederaufstieg.

Bis an das südliche Ende des Tessins war ich mehr als einen halben Tag unterwegs. Offiziell wäre die Reise via Italien gar um eine Stunde kürzer ausgefallen, ob dies in der Realität auch so gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln. So führte mich die Reise von meinem Domizil in Lausanne über Luzern und immer weiter in den Süden. Bei einem Stopp in Lugano verweilte ich eine Stunde in der Altstadt, so richtig Freude bereitete aber auch dieser Rast nicht, denn in der Sonnenstube der Schweiz regnete es an diesem Samstag heftig. Nach dem Gotthardtunnel hatte es gar eine Zeit lang geschneit, ehe sich der Schnee in den tieferen Lagen zu einem Schneeregen wandelte.

Die gleiche Anreise hatten sowohl die Spieler der Gäste wie auch deren Fans – rund zehn Personen – hinter sich gebracht. Die Partie animierte sie vorerst nicht zum Singen, denn es waren die Hausherren, die nach einer guten halben Stunde vor 750 Zuschauern in Führung gingen. Immerhin vermochten die Romands noch vor der Pause ausgleichen. Es blieb bis zum Schluss beim 1:1 auf der schwer bespielbaren weil nassen Unterlage.