Der Amateurfussball ist in der Schweiz zurück aus seinem Winterschlaf und so gab es an diesem Wochenende keine Fussballreise ins Ausland und stattdessen unterklassige Fussballkost im heimischen Lausanne.

Mit der Metro und dem Bus erreichte ich den Austragungsort, der gegenüber der Pontaise liegt, dem Zuhause des Zweitligisten Lausanne-Sport. Dieser Austragungsort heisst Stade de Bois-Gentil, zu Deutsch „Stadion des Seidelbasts“, und verfügt nebst einer schönen Holztribüne auch noch über einige Stehstufen, die zurück in den Besitz der Natur übergehen. Augenscheinlich, dass an der der Anlage der Zahn der Zeit nagt, was sie aber authentischer.

Das Stadion ist Heimat für mehrere Mannschaft, eigentlicher Herr im Haus ist aber der heutige Gastgeber Concordia Lausanne, der in der sechsten Spielklasse auf Punktejagd geht. Sein heutiger Gegner kommt aus dem Jura und befindet sich im Niemandsland der Tabelle, mehr ergab meine Recherche im Vorab nicht und so liess ich mich überraschen. Nach dem Bezahlen des Eintrittspreises (5.- Franken) steuerte ich die Gegengerade an, die ich ganz für mich und meinen Regenschirm alleine hatte. Die Partie wusste, abgesehen vom Zeitspiel des Gästetorhüters, auf Anhieb zu gefallen. Eine Unart, die ich in den Schlussminuten eines Champions-League-Finals verstehe, aber doch bitte nicht bei einem bedeutungslosen Amateurspiel vor rund 60 Zuschauern.

Wenn die eigene Mannschaft dann bis zur Pause noch mit zwei Toren führt, ergibt sich für das Verhalten des Torhüters sowieso keine gute Begründung. Es sei denn, er ahnte Böses. Denn in Halbzeit zwei spielte sich Aufstiegsaspirant Concordia in einen Rausch und schenkte den Jurassiern ganze fünf Tore ein. Angesichts dieser eindeutigen Leistungssteigerung geht das 5:2 für die Gastgeber aber in Ordnung.

Nach dem Schlusspfiff hätte auf der anderen Strassenseite noch die zweite Halbzeit zwischen Lausanne-Sport und dem FC Schaffhausen frohlockt, doch die garstigen Bedingungen trieben mich auf direktem Weg zurück in die Wärme.