In der ersten Runde des Schweizer Cups gastierte der FCSG beim Kantonsnachbarn aus Flawil – nicht nur geografisch, sondern auch fussballerisch eine kleinere Hausnummer. Entsprechend wäre alles andere als ein glasklarer Auswärtssieg eine Blamage. Die Fans der St. Galler machten sich mit dem Fahrrad auf den Weg zur Schützenwiese.

Für das Highlight des Jahres statteten die Verantwortlichen das Spielfeld mit Zusatztribünen aus, die wenigstens ein wenig „Stadionfeeling“ vermittelten und mit 4’000 Zuschauer für eine ansprechende Kulisse sorgten. Der siebtklassige FC Flawil hatte sich auch sportlich optimal auf den starken Gegner vorbereitet und überstand die Anfangsphase trotz sichtbarem Klassenunterschied ohne Gegentor. Dies änderte sich in der 25. Minute, als Sandro Calabro – der sich noch als riesiger Transferflop herausstellen sollte – zur Führung für die Gäste aus der Kantonshauptstadt traf.

Doch der Underdog gab nicht auf und wer die Geschichte von David und Goliath kennt, weiss was passieren kann, wenn man den Gegner unterschätzt. So auch die St. Galler denn in der 39. Minute traf Lucien Brunner für das Heimteam zum Ausgleich. Dieser blieb zumindest bis zur Halbzeitpause bestehen. Auch danach wehrten sich die Flawiler gegen die Profis bravurös und manch ein Anhänger der Grün-Weissen wurde nervös, als es auch nach 90 Minuten nur 1:1 stand. Der FC Flawil hat es also geschafft und den grossen FCSG in die Verlängerung gezwungen.

Dort machte sich dann der Kräfteverschleiss der Flawiler bemerkbar und der Bann wurde gleich reihenweise gebrochen. In der 99. Minute traf Sven Lehmann, drei Minuten später war Manuel Sutter für das 1:3 besorgt und Fabian Frei machte mit seinem Doppelpack in Minute 109 und 110 zum 1:5 endgültig alles klar. Das Endresultat verfälschte das Spiel damit, denn die Amateure hatten sich wacker geschlagen und gezeigt, dass der Cup noch immer seine „eigenen Gesetze“ besitzt.