Gossau, der kleine Nachbar von St. Gallen. Bekanntheit erlangte der Verein, der von 2007 bis 2010 in der Challenge League spielte, vor allem durch den internationalen Wettskandal 2009. Seit dem freiwilligen Abstieg spielen die Gossauer in der vierthöchsten Spielklasse mit. In dieser Liga steht nebst der Meisterschaft auch die Qualifikation zum Cup auf dem Programm, in der die Gossauer auf den Ligakonkurrenten FC Baden treffen.

Die Partie beginnt gleich mit einem Kopfballtor für den FC Gossau und nach acht Minuten steht es – wiederum nach einem Eckball – bereits 2:0. Der FC Baden versteckt sich trotz der frühen Gegentore nicht und kommt nach einer Viertelstunde zum Anschlusstor. Nun ist der Gast am Drücker und hat in der 25. Minute ein „Wembley-Tor“ zu beklagen, das in diesem Fall nicht gezählt wird. Nur vier Minuten später ist der Ausgleich trotzdem Tatsache. Keine halbe Stunde ist an diesem kalten Märzabend gespielt, als der FC Baden nach einem Standard erstmals in Führung geht. Gossau blieb jedoch keine Antwort schuldig und erzielte den Ausgleich zum 3:3 in der 41. Minute. Eine erste Halbzeit mit sechs Toren, fünf davon nach Standards und vier davon mit dem Kopf erzielt. Ein richtig spannendes Cupspiel!

In der zweiten Halbzeit sind es die Badener Anhänger, die durch primitive Gesänge auffallen und es dauert bis zur 67. Minute, ehe der Sport wieder in den Fokus rückt. Roman Herger von den Gästen macht mit seinem Tor zum 3:4 den Hattrick perfekt. In der der Schlussphase fehlt den Gossauern die zündende Idee und vielleicht auch die Kraft, um sich gegen das drohende Cup-Aus zu stemmen. Mit dem 3:5 in der Nachspielzeit setzen die Gäste den Schlusspunkt in dieser hart umkämpften Partie, an der auch die 200 Zuschauer trotz Regen Gefallen gefunden haben.

Heimstätte des FCG ist die Sportanlage Buechenwald, die direkt hinter dem Bahnhof liegt und mit einer Holztribüne zu gefallen weiss. Für Gästefans, wie dies heute ausnahmsweise der Fall war, ist eine fünfstufige ungedeckte Rampe errichtet worden. Auf der anderen Hintertorseite gibt es keinen Ausbau, sondern nur ein Gitter mit farbigem Sichtschutz. Der Platz für die Heimfans liegt am Rand der Haupttribüne. Eng wird es hier nie, denn heute konnte ich nur fünf aktive Heimfans ausmachen.