Auch heute zeigte sich das Wetter in Dänemark erneut von seiner guten Seite und der Ablauf an diesem Morgen war nur minimal anders als noch am gestrigen Tag. Der kleine Unterschied war, dass wir anstatt direkt wieder in die Innenstadt gingen, vorher noch die Spielstätte des viertklassigen AB Tarnby besuchten. Das kleine Stadion mit einer netten blauen Tribüne wurde somit schnell „gespottet“, ehe es wie bereits erwähnt mit dem Zug an den Hauptbahnhof von Kopenhagen ging. Heute standen noch einige weitere Sehenswürdigkeiten auf dem Plan, für den späteren Nachmittag war zudem die Partie zwischen dem FCK und den Gästen aus Esbjerg geplant.

Irgendwann gegen Mittag war die Hauptstadt dann an sehenswerten Gebäuden erschöpft und man entschied sich für die Nahrungsaufnahme. Auch hier sieht man wieder, wie happige Preise in Dänemark herrschen. Auch in den bekannten Fast-Food-Läden lässt man locker soviel Geld liegen, für das man in Ländern wie Tschechien Essen für einen ganzen Tag kaufen könnte. Nach dem Essen blieb noch mehr als genügend Zeit bis zum Anpfiff und man entschied sich mit der Tageskarte bis nach Hellerup zu fahren, wo man am Ufer ein bisschen verweilen wollte. Gesagt, getan: Die Idylle im wohlhabenden Stadtteil wurde trotz netter Aussicht aufs Meer vom beissenden Wind gestört. Schnell wurde ein etwas windresistenteres Plätzchen gesucht und dann auch gefunden, wo man etwas mehr als eine Stunde die dänische Sonne genoss und sich schliesslich langsam per Bus zum Nationalstadion aufmachte.

Dieses trägt seit einiger Zeit den Namenszusatz „Telia“, den sie dem gleichnamigen Telekommunikationsanbieter zu verdanken hat. Das Stadion fasst ein Vermögen von 38’076 Plätzen, kommt aber lediglich bei Länderspielen oder den Derbys gegen Brondby an seine Kapazitätsgrenzen. Von innen wirkt der Bau recht steril, mit einer Hintertorseite für die Fans, wobei der obere Ring geschlossen blieb. Gegenüber findet man VIP-Plätze sowie den Gästebereich. Auch die Haupttribüne blieb heute wenig bevölkert, lediglich die Gegentribüne, auf der auch wir uns befanden, war gut besetzt. In der Partie traf der dänische Rekordmeister auf den Tabellenvorletzten. Auch den Gastgebern läuft es im Moment noch nicht nach Wunsch und sie belegen momentan nur den fünften Tabellenplatz. Im Laufe der Partie offenbart sich dann auch die Offensivschwäche des Heimteams, die etliche gute Chancen auslassen. Besser machen es die Gäste in der 22. Minute, als Martin Pusic zum 0:1 einnetzen durfte. Bis zur Pause bleiben die Jütländer das agilere Team und es gab vereinzelt Pfiffe von den Heimanhänger zu hören. Im zweiten Abschnitt werden die Hauptstädter ihrer Favoritenrolle aber gerecht und können in der 52. Minute durch Claudemir zum 1:1 ausgleichen. Lediglich fünf Zeigerumdrehungen später findet der Ball erneut den Weg ins Gästetor. Andreas Cornelius war erfolgreich und traf zum 2:1. Der letzte Aufreger in der Partie ist eine gelb-rote Karte für einen Gästeverteidiger. Schlussendlich konnte sich die Mannschaft mit diesem Pflichtsieg und einer starken Halbzeit mit den 15’236 Zuschauern versöhnen und hofft nun auf einen weiteren positiven Saisonverlauf.

Vielleicht noch zu erwähnen gilt es die Tatsache, dass der FC Kopenhagen in seiner heutigen Form „erst“ seit dem Jahre 1991 existiert. Er entstand aus einer Fusion zweier Vereine, die jedoch zu den älteren im europäischen Fussball gehörten. Aus dem KB (Kjobnhavns Boldklub) welcher 1876 gegründet wurde und dem B1903 (Boldklubben 1903) der, wie der Name bereits erahnen lässt, im Jahre 1903 ins Leben gerufen wurde.

Nach der Partie ging es wieder ins Stadtzentrum und irgendwann am frühen Morgen holte uns dann auch der Schlaf ein, wobei man am nächsten Morgen friedlich ausschlafen durfte, ehe es kurz nach Mittag wieder in die Heimat zurückging. Rückblickend sicher ein schöner Trip in den Norden, wo man einiges an neuem Wissen angeeignet hat und auch die Erkenntnis erwarb, dass man ein Dosenbier der dort ansässigen Marke Carlsberg nicht öffnen kann, ohne dass zuerst einmal eine Ladung Schaum dem edlem Gerstensaft entweicht.