Während sich mein Namensvetter nach dem Legendenspiel für den direkten Heimweg entschied, gingen Sergio und ich zu zweit noch weiter in Richtung Sportanlage Buchlern im Zürcher Vorort Altstetten. Hier lief bereits seit einer Weile das viertklassige Duell zwischen dem FC Kosova Zürich und den Akteuren aus Locarno. Da bis zum Erscheinen aber noch keine Tore fielen und auch wegen der tiefen Spielklasse war diese kleine Verspätung unsererseits aber nicht weiter tragisch. Da lässt sich die Tatsache, dass man hier einen wucherhaften Eintrittspreis von 10 Franken verlangt doch schon eher dem oben genannten Prädikat zuordnen.

Das Gezeigte bei mittlerweile leichtem Nieselregen konnte den Preis zumindest nicht rechtfertigen. Die Partie wurde zwar hart geführt und die Herren aus dem Tessin, vor zwei Jahren noch in der Challenge League aktiv, lockten gut 250 Zuschauer an den Spielfeldrand und auf die kleine Tribüne vor Ort. Trotzdem habe ich mich schon willkommener gefühlt als beim Klub, der von Einwanderern aus Albanien und dem Kosovo gegründet wurde und auf die aktuelle Saison hin den Sprung in die höchste Liga im Schweizer Regionalfussball geschafft hatte. Schlussendlich waren es erwartungsgemäss die Gäste vom Nordufer des Lago Maggiore, die mit einem ungefährdeten 1:4-Auswärtssieg die drei Punkte in die Heimat entführten.

Nachdem man am Vorabend im Ausgang etwas gar fest über den Durst getrunken hatte, nahm man heute die Rolle des Fernsehzuschauers beim Schweizer Last-Minute-Sieg gegen Slowenien ein. Scheint so als ob der heutige Doppler in Zürich noch nicht für die nötige Dosis zur Suchtstillung gereicht hätte.