In der Liga läuft es den Grün-Weissen ja bekanntlich nicht so gut. Sie gewinnen zwar überraschend in Basel, aber mehrheitlich lässt man in anderen Spielen auch unnötig Punkte liegen. So auch letzte Woche, als man im Ostduell gegen den Tabellenletzten aus Vaduz nicht über ein Unentschieden hinauskam und zudem auch noch ein Penalty verschoss. So wird die Europa-Qualifikation über die Liga zum Ding der Unmöglichkeit und man sollte sich meines Erachtens lieber auf dem Cup fokussieren. Noch 5 Siege und man wäre zurück in Europa! Ach, ich stelle mir dies glaub zu einfach vor…

Die nächste Runde gegen den zweitklassigen Aufsteiger aus Le Mont (Lausanne) sollte hier eigentlich machbar sein und dann wären es nur noch vier Spiele. Auf die Reise machten sich leider relativ wenig Kollegen, viele hatten keine Zeit oder kein Geld oder es fehlte schlicht und einfach am Interesse und der Lust für so eine lange Fahrt. Klar, Le Mont ist nicht das Traumlos, aber sicherlich machbar und ein neuer Ground! Ein ganzer Tag nur dem Fussball zu opfern ist halt nicht jedermanns Sache. Somit war ich froh, dass sich immerhin Cédric bereit erklärte mich zu begleiten. Trotzdem war die Fahrt recht lang, mit Umstieg in Yverdon auf die Schmalspurbahn etwas mehr als vier Stunden. Im Stadion angekommen zeigte die Uhr dann 14 Uhr, das Spiel begann aber erst um 15:30 Uhr. Wieder einmal ein super Management.

Der FC Le Mont trägt seine Partien im Exil aus, da sein Stadion den Ansprüchen des Verbandes nicht genügt. Auch in der Liga weichen die Zweitligisten nach Baulmes ins Stade Sous-Ville aus. Dieses bietet eine kleine Tribüne auf der einen Spielseite. Insgesamt ein kleiner Ground in einem noch kleineren Dörfchen am Jurasüdfuss.

Die Partie dann wenig berauschend, der FCSG startete besser, es dauerte aber bis zur 32. Minute, ehe Marco Mathys mit einem Schuss aus rund 16 Meter zum 0:1 für die Ostschweizer traf. Der Gastgeber blieb weitgehend blass und auch in der zweiten Hälfte waren es zuerst die Gallusstädter, die jubeln durften. In der 47. Minute traf Dzengis Cavusevic zum 0:2. Alles gut so weit dachten wir uns, doch nur wenige Augenblicke später verkürzte N`Diasse N`Diaye vor 1’300 Zuschauer zum 1:2. Der Franzose mit afrikanischen Wurzeln traf aus kürzester Distanz. Das Zittern begann also, jedoch nicht wegen dem Geschehen auf dem Platz, wo die Romands einfach zu schwach waren, sondern wegen den garstigen Wetterbedingungen. Hatte vor Spielbeginn noch die Sonne geschienen, regnete es nun stark und dazu kam noch ein eiskalter Westwind. Dies wirkte sich auch auf die Stimmung aus, welche sich heute im Rahmen hielt. Im Tor der Gastgeber wurde dann in Person von Johnny Leoni noch ein alter Bekannter ausgemacht. Er hütete lange das Tor der Stadtzürcher.

Pflicht also erfüllt und auf dem Heimweg im Zug die Auslosung geschaut, welche uns den FC Thun zuhause in der AFG Arena, bei einem Spiel unter der Woche, bescherte. Ein Sieg und dann wären es nur noch drei Spiele und man wäre zurück auf der europäischen Bühne. Ihr seht, mein Optimismus ist nicht kleiner geworden…