Der Abschluss dieser Tour war wie zu Beginn bereits erwähnt in der Sonnenstube der Schweiz geplant. Diese machte ihrem Namen alle Ehre und die Sonne schien auch heute, wie übrigens an allen Tagen während der Reise. Lediglich am Tag der Abreise hatte es in der Heimat noch geregnet, aber dies ist man sich ja gewöhnt. Trotzdem gibt es auch positive Neuigkeiten aus der Heimat, da der FCSG das gestrige Spiel in Aarau gewonnen hat ist er momentan auf einem Europacup-Platz in der Tabelle zu finden.

Nach dem gestrigen Spiel also vor Ort übernachtet und nach einer morgendlichen Stärkung am Bahnhof von Brescia ging es per Zug via Milano wieder zurück in die Schweiz. Ankunft in Lugano war kurz vor dem Mittag, somit blieb noch genügend Zeit um etwas zu essen und die wohl letzten wärmenden Sonnenstrahlen dieses Jahres am Ufer des Lago di Lugano zu geniessen. Eine Stunde lang war also entspannen angesagt, ehe es zu Fuss auf den langen Weg ins Stadio Cornaredo ging, welches im gleichnamigen Quartier liegt. Anpfiff war um 15 Uhr, nachdem wir zwei Tickets für je zehn Franken kauften blieb noch genügend Zeit, um bis zum Spielbeginn etwas in der Eishalle zu verweilen. Die Heimat des HC Lugano liegt nämlich direkt gegenüber vom Stadion und sorgte für die nötige Erfrischung in dieser Hitze.

Irgendwann kurz vor Anpfiff ging man aber zurück zum eigentlichen Ort des Geschehens, wo mit dem Rencontre zwischen Lugano und Servette ein durchaus spannendes Spiel auf uns wartete. Spielerisch gehören beide Teams zu den stärkeren in dieser Liga und auch fantechnisch haben sie, ganz im Gegensatz zu anderen Ligakonkurrenten, einiges zu bieten. Beide Szenen existieren schon lange und die beiden Fankurven verbindet eine Freundschaft, wenn ich mich nicht täusche, sogar die älteste der Schweiz. Somit war es schön mit anzusehen, wie die beiden Szenen fusionierten und zumindest für 90 Minuten zu einer wurden. Weniger schön war das Gekicke auf dem Platz, welches alles andere als Werbung für den schweizerischen Fussball war. Trotz bekannten Spielern wie Ex-Nati-Spieler Marco Padalino oder „Fast-Jahrhunderttalent“ Johan Vonlanthen blieb das spielerische Niveau auf der Strecke. Die 2’898 Zuschauer waren dann zum Pausenpfiff alles andere als begeistert und es waren vereinzelt Pfiffe zu hören. In der zweiten Halbzeit wurde die Partie auch nicht besser und so machte man sich zehn Minuten vor Schluss beim Stande von 0:0 auf zum Bahnhof, um eine allfällige Zitterpartie mit dem Zug in die Heimat zu vermeiden. In ebendiesem schaute ich dann noch ein letztes Mal auf den Liveticker und musste erschrocken feststellen, dass Lugano in den Schlussminuten tatsächlich noch zwei Treffer erzielt hatte. Sergio Cortelezzi traf in der 82. Minute zum 1:0 für die Hausherren, ehe Locarno-Neuzugang Drilon Pacarizi mit dem 2:0 in der 84. Minute nachdoppeln konnte. Somit ist Lugano nun erster Verfolger von Leader Wohlen und mir bleibt wieder einmal die Erkenntnis, dass früher gehen beinahe immer bestraft wird.

Immerhin verlief die Heimfahrt problemlos und um knapp 21 Uhr fuhr der Zug wieder in der Gallusstadt ein. Mit im Gepäck ein Denkzettel für das früher gehen sowie viele schöne Erinnerungen an ein verlängertes Wochenende in Norditalien mit drei Heimsiegen.