Kurzfristig erfuhr ich von diesem Testspiel und richtete mir die Heimfahrt in die Romandie so ein, dass ich pünktlich zum Anpfiff in Schötz in der brütenden Hitze am Spielfeldrand sass. Dass der Sportplatz Wissenhusen mit seiner kleinen Tribüne am heutigen Abend überdurchschnittlich gut besetzt war, ist sicherlich dem Super-League-Club aus Luzern zu verdanken, zum grossem Teil aber auch Spartak Moskau.
Die Gäste aus Russland sind für mich als St. Galler kein unbekanntes Blatt, denn mit dem Moskowiter Verein verbinde ich ja einige der schönsten Erinnerungen der letzten Jahre. Für alle Nicht-Romantiker und St.Gallen-Anhänger: Die Grün-Weissen spielten im Spätsommer 2013 in der letzten Qualifikationsrunde der Europa League zwei ihrer besten Spiele der Neuzeit und konnten sich mit einem Gesamtscore von 5:3 gegen die Russen durchsetzten und sich so für die Gruppenphase qualifizieren. Diesen scheint die bittere Pleite nicht sonderlich zugesetzt zu haben, im Gegenteil, so verbringen sie im Moment sogar am Rande von St. Gallen ihr Trainingslager. Dazu gehören auch diverse Testspiele, wie dieses hier.
Die Anfangsphase gehörte trotz diverser grossen Namen in der russischen Elf überraschenderweise dem FC Luzern, der die Mehrheit der 1’200 Zuschauer zum Jubeln bringen konnten. Gästefans waren nur vereinzelt auszumachen. Gegen Schluss der ersten Halbzeit wurden die Spartaner stärker, der Ausgleich durch Ivelin Popov sollte ihnen dennoch erst im zweiten Durchgang gelingen. Wie es der Zufall will, spielte Popov vorherige Saison bei Kuban Krasnodar, dem ersten Gegner in der Gruppenphase für den FC St. Gallen. Dem FCL gelang im Anschluss die erneute Führung, die zum 2:1-Sieg reichte.