Nach den Abstiegen von Servette Genf in der letzten und Lausanne-Sport in dieser Saison ist in der Romandie die fussballerische Tristesse eingekehrt. Diesem Trend hat einzig der kleine FC Le Mont-sur-Lausanne etwas entgegenzusetzen, der auf bestem Weg ist in Challenge League aufzusteigen. Und so entschied ich, deren Spielstätte für das zukünftige Derby aufzubewahren und an diesem Samstag stattdessen mit der 2. Liga interregional Vorlieb zu nehmen.

Hier empfing der FC Renens den CS Chênois im Stade du Censuy am westlichen Stadtrand von Lausanne, das über eine grossen Haupttribüne verfügt. Dabei sollte es sich um ein richtiges Kellerduell handeln, denn die Gastgeber belegen zurzeit den zweitletzten Platz direkt hinter dem heutigen Gegner aus Genf. Das Niveau war daher ziemlich bescheiden und diverse Szenen brachten meine Begleiter zum Lachen, die sich der Unbeholfenheit der Spieler in dieser Spielklasse nicht bewusst waren. 

Das Heimteam stand in den Anfangsminuten ziemlich neben den Schuhen und konnte sich beim Goalie bedanken, der seine Mannschaft mit grossartigen Reflexen vor dem frühen Rückstand bewahrte. Danach blieb die einzige Aufheiterung bis zur Pause ein kurzes Gespräch mit einem Einheimischen, der mich fragte, ob ich Fotos für Tillate knipsen würde.

Die zweite Hälfte begann dann aber vielversprechend, als die Gäste eine Überzahlsituation ausnützen konnten. Danach gab es einen kurzen Unterbruch, da ein Verteidiger beim Klärungsversuch dem Ball nachsprang, diesen aber verpasste und dafür mit seinem Kopf heftig gegen den Pfosten prallte. Nach diesem Schreckmoment fand das Heimteam allmählich besser ins Spiel; es blieb aber trotz Chancen vorerst bei der knappen Führung für die Gäste. Zwanzig Minuten vor dem Ende bot sich dem Heimteam dank einem Freistoss erneut die Chance auf den Ausgleich. Und tatsächlich, Pajtim Iseni traf sehenswert zum 1:1.

Nebst den verwaisten Kassenhäuschen und der kaputten Anzeigetafel machte auch das Schiedsrichtertrio nicht den Eindruck, auf der Höhe der Aufgabe zu sein. Die Schlussviertelstunde hatte es nun in sich und entschädigte das bisher Gesehene mehr als genug. Beide Teams kämpften und kamen zu hochkarätigen Chancen. Ein Fallrückzieher des Heimteams in der Nachspielzeit riss dann alle 110 Zuschauer von den Sitzen, doch der Gästetorwart konnte das Leder knapp noch um den Pfosten lenken.