Exakt achtzehn Monate nach dem Spatenstich kann der FC Schaffhausen mit dem „Lipo Park“ seine neue Heimat einweihen. Rund 60 Millionen Franken aus der Hand zweier Bauherrschaften hat das Grossprojekt gekostet. Nun ist das Stadion für das Kellerduell gegen den Lokalrivalen aus Winterthur erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Schwer vorstellbar, dass sich die Herren damals ein solches Szenario für die Eröffnung ausgemalt hatten.
Immerhin etwas Zuversicht dürfte der Trainerwechsel hin zu Murat Yakin gebracht haben, der von seinem Bruder Hakan assistiert wird. Neben dem neuen Trainerduo stellte der FC Schaffhausen in der Winterpause einige namhafte Neuzugänge vor. Die Euphorie scheint zusammen mit der neuen Heimat wieder entfacht und so finden sich an diesem Samstag beachtliche 7’727 Zuschauer zur Eröffnung im Stadion ein, das über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach verfügt.
Schnell zeigt sich, dass die Verantwortlichen sich derartigen Andrang nicht gewohnt sind. So gab es Missverständnisse bei der Anfahrt, an der Pressekasse, wo für meine Freundin und mich zwei Tickets hinterlegt waren, sowie im Innern des Stadions. Letzteres nutzten wir in der Halbzeitpause, um die Verköstigung im VIP-Bereich zu testen. Dabei waren wir nicht die einzigen: einige deutsche Hopper taten es uns gleich, darunter Dirk aus Braunschweig, seinerseits einer der bekanntesten Vertreter unserer Gattung. Auch er sprach von absolutem Anti-Fussball der Mannschaften und überhöhten Ticketpreisen. Trotz vorhandenem Potenzial enttäuschten auch die gut gefüllten Fanblöcke an diesem Abend auf der ganzen Linie. Das Treiben auf dem Rasen widerspiegelte die Tabellensituation, wobei der Gastgeber schlussendlich zu einem relativ verdienten 2:1-Heimerfolg kam. Ein erster Aufwärtstrend scheint damit immerhin leicht erkennbar.