13 Jahre lang hat eine ganze Region darauf hingefiebert, am 22. August 2013 war es endlich so weit: Der FC St. Gallen ist zurück auf europäischer Bühne. In der Play-Off-Runde zur Europa League trafen die St. Galler auf den russischen Rekordmeister Spartak Moskau. Die Argumente, die für ein Weiterkommen der FCSG sprachen, waren gering, zumal die St. Galler im Gegensatz zu den Russen nicht optimal in die Saison gestartet waren. Auch der finanzielle Aspekt muss in Betracht gezogen werden, da der Marktwert der Russen mit 150 Millionen Franken zehnmal so hoch ausfällt wie jener der St. Galler.

In der ganzen Region war die Euphorie zu spüren und bereits eine Stunde vor Anpfiff war der Heimsektor sehr gut gefüllt. Aus Russland waren rund 400 Fans in die Schweiz gereist. Eine Gänsehautstimmung, wie sie sonst selten zu hören ist in der Arena begleitete den FC St. Gallen auf den Platz. Anfangs agierten die Espen noch mit viel Respekt gegenüber dem russischen Rekordmeister, taute dann aber immer mehr auf und zeigte, was ihn letzte Saison so stark gemacht hatte: eine kompakte Mannschaft, die als Kollektiv gewinnen möchte. Ganz anders die Russen, denen die Arroganz sichtlich anzusehen war, und die diverse Spieler schonten. Umso überraschender war der Führungstreffer durch Yura Movsisyan kurz vor der Pause. Der kräftige armenische Nationalspieler konnte sich aus St. Gallens Hintermannschaft lösen und traf per Volley.

Besser gespielt, die Tore jedoch nicht gemacht, typisch FC St. Gallen. Doch nur kurz nach Wiederaufnahme des Spiels traf Marco Mathys mit einem schönen Kopfball zum Ausgleich. In der Folge sahen 13’300 Zuschauer einen FCSG, der anstürmte und auf das 2. Tor drängte. Schlussendlich sollte es aber nicht mehr fallen, es blieb beim 1:1. Mangelnde Chancenauswertung seitens der Ostschweizer kann als Hauptgrund angesehen werden. Trotzdem war das Publikum zufrieden, feierte seine Mannschaft, denn eine kleine Chance auf den Einzug in die Gruppenphase bleibt dennoch, auch wenn die Aufgabe in Moskau keine leichte wird.