Sicher einer der schönsten Momente im Leben eines St. Galler Fussballfans, den FC Valencia bei einem Ernstkampf in der heimischen Arena spielen zu sehen. Die Vorfreude war bei allen riesig, die Chancen auf einen nötigen Punktgewinn waren jedoch ziemlich unrealistisch, ging doch das Spiel in Spanien mit 1:5 aus St. Galler Sicht ziemlich in die Hose. Die Anspielzeit war um 19 Uhr, es ging also wiederum direkt nach der Schule in die Arena raus.

Der Block war bereits gut gefüllt, leider auch mit diversen Modefans, wie das halt eben so ist bei grossen Spielen. Zum Einlaufen der Spieler gab es eine sehr schöne Choreo durch das ganze Stadion und es herrschte Gänsehautstimmung. Auf dem Rasen hielt sich der FCSG wesentlich besser als noch in Valencia und geriet erst in der 27. Minute und einem Pfostenschuss nach einem Freistoss erstmals unter Druck. In der 30. Minute, also nur drei Minuten später, erneut ein Freistoss für Valencia, den sie wiederum an den Pfosten zirkelten. Doch diesmal stand Pablo Piatti goldrichtig und konnte zur Führung einschieben. Ein Stimmungsdämpfer!
Die St. Galler liessen sich jedoch nicht beirren und spielten unbeirrt weiter und kamen so in der 37. Minute zu einem Eckball. Die spezielle und erfolgreiche Variante der St. Galler vollendete Stephane Besle mit dem Kopf zum 1:1. Die Arena stand kopf! St. Gallen hatte tatsächlich gegen den haushohen Favoriten ausgeglichen. Bis zur Pause hin geschah nicht mehr all zu viel und so war der grösste Teil der 16’951 Zuschauer zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Dinge.

Auch in der 2. Halbzeit versteckten sich die St. Galler nicht und spielten munter mit der millionenschweren Truppe aus Spanien mit. In der 57. Minute folgte jedoch ein herber Dämpfer. Valencias hängende Spitze entkam der St. Galler Abwehr und Captain Philippe Montandon konnte den Brasilianer im Dienste der Spanier nur noch mit einem Foulspiel vom (erfolgreichen) Torschuss hindern. Das Verdikt Penalty war klar, die rote Karte meines Erachtens jedoch ein bisschen übertrieben. Jetzt musste also Daniel Lopar den Penalty parieren, um die Chancen auf einen Punktgewinn zu bewahren. Eine nicht sehr einfache Aufgabe, doch Lopar ahnte die Ecke und konnte den Elfmeter abwehren.

Wer gedacht hätte, der Platzverweis stelle die St. Galler vor unmittelbare Probleme, irrte sich. Denn in der 67. Minute enteilte Goran Karanovic der gesamten Abwehr und brachte die St. Galler mit einem Gewaltschuss mit 2:1 in Führung. Es brachen alle Dämme. Diese Begeisterung war unbeschreiblich und verkörpert den schönsten Moment, den ich in dieser Arena erlebt habe.

Die Gäste aus Valencia standen nun unter gewaltigen Druck, wenn sie dieses Spiel nicht verlieren wollten. Auch aus Sicht der St. Galler wurde diese Schlussphase zu zehnt zur absoluten Herausforderung. Leider wurde der Traum vom Sieg in der 76. Minute, nach einem unnötigen Ballverlust der St. Galler, erneut durch Pablo Piatti zerstört. Er musste wiederum nur noch einschieben zum 2:2. Nun galt es aus St. Galler Sicht mindestens diesen einen Punkt über die Zeit zu retten. Dies jedoch gelang leider auch nicht, denn in der 86. Minute traf Sergio Canales mit einem wunderschönen Weitschuss via Pfosten zum 2:3. Im Nachhinein war diese Niederlage sicher schade, doch es besteht weiterhin ein kleines bisschen Hoffnung auf ein Weiterkommen, an das wir St. Galler immer noch glauben.