Statt einem neuen Länderpunkt und dem Spitzenspiel der Tippeligaen hiess es aufgrund meiner Knieverletzung an diesem Wochenende schlicht: Aufstiegsrunde in der heimischen 1. Liga.

Da meine eingeschränkte Mobilität keine grosse Eskapaden erlaubte, war ich froh, dass das Playoff-Halbfinal-Rückspiel ganz in meiner Nähe bestritten wird. Gemeinsam mit zwei Kollegen machte ich mich um kurz vor fünf Uhr per Bus auf zum Stadion, das auf den Namen des ehemaligen IOC-Präsidenten Juan Antonio Samaranch hört und meinem Exil-Quartierverein Stade Lausanne-Ouchy ein Zuhause bietet.

Auf dem edlen Sportplatz mit einer traditionellen sowie einer modernen Tribüne passten einzig die wenigen Gossauer Anhänger nicht ganz ins Bild passten. Die Truppe war heute einige Mann stark und stand hinter dem bekannten Banner mit simplem aber amüsantem Wortspiel (Gossau-fen). Amüsant war auch der Support der Nati-Fahrer, deren umgewandelte Klassiker stets von einer grossen Portion Selbstironie begleitet wurden.

Für die wenigen FCG-Anhänger begann die Partie vielversprechend und nach nur 12 Minuten führten die Fürstenländer bereits mit 0:2. Eine gute Ausgangslage für die Final-Qualifikation nach einem 1:1-Unentschieden im Hinspiel. Nun waren die Hausherren vor 600 Zuschauer bei Temperaturen um die dreissig Grad mächtig unter Zugzwang, wollten sie die Chance auf nationalen Fussball in der dritthöchsten Schweizer Spielklasse in der nächsten Spielzeit wahren.

Was passt hierfür besser als der Anschlusstreffer eine halbe Stunde vor Ende? Danach war Lausanne-Ouchy über weite Strecken das agilere Team und kam zum Ärger aller Blau-Weissen just nach dem Anschlusstreffer auch schon zum Ausgleich. Bis zum vielumjubelten 3:2 liessen sie sich allerdings bis zur 89. Minute Zeit, ehe das Spielfeld auch schon von den Fans im Jubeltaumel gestürmt wurde.